Siemens: Gerücht und Analystenkommentar treiben Kurs nach oben

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Elektrokonzern Siemens prüft Insidern zufolge einen Verkauf seines kriselnden Geschäfts mit großen Gasturbinen. Das Unternehmen spiele alle Möglichkeiten durch, darunter auch die Fusion des Bereichs mit einem Konkurrenten, berichtete die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ heute unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Das Geschäft galt einst als Vorzeige-Bereich in der Kraftwerkssparte des Konzerns, war aber im Zuge der Energiewende in immer größere Probleme geraten.

Das Gasturbinen-Geschäft gehört zur Kraftwerkssparte für die Siemens Ende 2017 die Streichung von weltweit rund 6900 Arbeitsplätzen angekündigt hatte. Es herrscht starker Wettbewerb auf dem Markt für Gasturbinen, was zu enormen Preisdruck führt. Ein Grund ist der Wandel hin zu Erneuerbaren Energien. Dass Siemens vor diesem Hintergrund die Sparte und einzelne Teile auf den Prüfstand stellt, ist laut Marktbeobachtern keine große Überraschung.

Ein Siemens-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu Marktgerüchten ab. Den Insidern zufolge ist noch nicht entschieden, was mit dem Geschäft geschieht. Die Prüfung könne auch ergeben, dass der Konzern den Bereich behält. Dem Bericht zufolge könnte es schwierig werden, einen Käufer zu finden, da Konkurrenten mit ähnlichen Problemen kämpfen.

Morgan Stanley rät zum Kauf

Die US-Investmentbank hat die Einstufung für Siemens auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 139 Euro belassen. Analyst Ben Uglow rechnet in seiner Studie mit einer weiterhin überdurchschnittlichen Kursentwicklung der Papiere der Münchner. Die Profitabilität in der Kraftwerkssparte habe ihren Tiefpunkt erreicht und das Geschäft mit Lösungen für Fertigungsprozesse sei unterbewertet. Die Strategie „Vision2020+“ werde dem weltweit am günstigsten bewerteten Industriekonzern zusätzlichen Schwung geben.

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