State Street Bank: Anlegervertrauen zieht im Juni weltweit deutlich an

dpa-AFX · Uhr

BOSTON (dpa-AFX) - Der Risikoneigung von Investoren hat einer Analyse zufolge im Juni weltweit deutlich zugenommen. Der vom Vermögensverwalter State Street ermittelte Investor Confidence Index (ICI) für Europa war in diesem Monat nochmals um 11,2 auf 119,7 Punkte gestiegen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Die entsprechenden Teilindizes für andere bedeutende Finanzmarktregionen, die im Mai noch nachgegeben hatten, legten ebenfalls zu: Der Index für Nordamerika stieg um 18,8 auf 86,2 Punkte, jener für Asien um 18,6 auf 100 Punkte.

"Der Risikoappetit ist im Juni deutlich angesprungen", kommentierte Rajeev Bhargava, der bei State Street das Research des Investorenverhaltens leitet. Von den drei Regionen angetrieben, sei der Index auf globaler Ebene mit 94,3 Punkten sogar auf das höchste Niveau seit etwa zwei Jahren gestiegen. Verglichen mit dem Mai-Wert war dies ein Anstieg um 21 Zähler.

Seiner Aussage nach fruchtet die wieder optimistischer werdende Haltung der Anleger auf Maßnahmen der Notenbanken, die es in dem Ausmaß noch nicht gegeben habe, sowie auf der Wiedereröffnung der wichtigsten Volkswirtschaften rund um den Globus in der Corona-Pandemie. Alles hänge nun aber von der Gefahr einer zweiten Infektionswelle ab. Anzeichen dafür erhöhten bereits die Volatilität an den Finanzmärkten.

Der Investor Confidence Index misst das Vertrauen beziehungsweise die Risikobereitschaft der Anleger quantitativ, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufverhalten institutioneller Investoren untersucht. Der Index weist Änderungen bei der Risikobereitschaft der Anleger eine genaue Bedeutung zu: Je höher die prozentuale Verteilung auf die einzelnen Papiere, desto größer die Risikobereitschaft beziehungsweise das Vertrauen. Ein Wert von 100 ist neutral; dies ist der Wert, bei dem Investoren ihren langfristigen Anteil an risikoreichen Anlagen weder erhöhen noch verringern./tih/mis

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