Steht jetzt der nächste Börsencrash vor der Tür?

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Verkehrszeichen: Vorsicht Schleudergefahr

Seit Monaten kann sich der DAX nicht entscheiden, in welche Richtung es nun gehen soll. Eine Zeit lang sah es so aus, als würde es direkt in Richtung eines neuen Allzeithochs gehen. Doch jedem Versuch, die 13.000-Punkte-Marke deutlich hinter sich zu lassen, folgt prompt ein deutlicher Rücksetzer. Dabei ist das Allzeithoch von 13.795 Punkten praktisch schon in greifbarer Nähe! Aber steigende Infektionszahlen und die Angst vor einem erneuten Shutdown machen es nicht einfach, die Höchststände zu überwinden. Kommt als Nächstes ein neuer Börsencrash, wie er im März aus heiterem Himmel passierte, oder knackt der DAX vielleicht doch bald noch sein Allzeithoch?

Das spricht für einen Anlauf auf das Allzeithoch

Die Quartalszahlen der Unternehmen haben gezeigt, dass die Auswirkungen auf die meisten Unternehmen weniger schlimm sind als befürchtet. Selbst schwer getroffene Unternehmen wie die Autohersteller erwarten im Gesamtjahr allesamt schwarze Zahlen. Zwar werden die Gewinne in diesem Geschäftsjahr bei den meisten Unternehmen deutlich niedriger liegen als in den vergangenen Jahren. Aber so wie es aussieht, werden die langfristigen Auswirkungen durchaus überschaubar bleiben.

Fest steht aber, dass es in vereinzelten Branchen noch sehr lange dauern wird, bis wieder von normalen Zuständen gesprochen werden kann. In der Luftfahrt beispielsweise wird davon ausgegangen, dass die Passagierzahlen nicht vor 2024 wieder auf das Vorkrisenniveau ansteigen werden. Daher werden die Aktienkurse der Unternehmen dieser Branche wohl noch lange sehr volatil und weit von ihren Allzeithochs entfernt bleiben.

Insgesamt scheint man an der Börse aber davon auszugehen, dass die langfristigen Schäden vernachlässigbar sind. Daher werden die Aktienkurse vieler Unternehmen wieder nach oben getrieben. Der DAX könnte deshalb durchaus schon bald einen neuen Höchststand erreichen.

Das spricht für einen erneuten Börsencrash

Ein neuer Börsencrash in dem Ausmaß, wie er am Anfang des Jahres stattgefunden hat, ist insgesamt sehr unwahrscheinlich. Da die Unternehmensgewinne nicht ins Bodenlose gefallen sind und es auch bisher nicht zu riesigen Pleitewellen gekommen ist, gibt es keine plausiblen Gründe für einen Ausverkauf. Inzwischen haben sich die Unternehmen mit reichlich Liquidität eingedeckt, sodass sie auch längere Durststrecken durchstehen können.

Selbst wenn es noch einmal zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen kommen sollte, ist die Wahrscheinlichkeit eines ähnlichen Ausverkaufs eher gering. Denn am Anfang des Jahres kam die Infektionswelle aus heiterem Himmel und es war keineswegs klar, mit welchen wirtschaftlichen Folgen zu rechnen ist. Zudem hat man aus dem ersten Lockdown viel gelernt. Eine Bedingung für den Neustart der Produktion in vielen Unternehmen war es, dass die strengen Hygienevorgaben eingehalten werden können. Daher ist ein erneuter Lockdown zunehmend unwahrscheinlich.

In Zukunft eher rauf als runter

Zusammengefasst ist es inzwischen sehr unwahrscheinlich, dass es zu einem neuen Ausverkauf kommen wird. Die Unternehmen haben sich mit Liquidität vollgesogen und können besser als erwartete Zahlen vorweisen. Selbst eine neue Infektionswelle würde wohl nicht mehr so schwere wirtschaftliche Folgen haben, da man inzwischen besser vorbereitet ist. Natürlich ist an den Märkten aber auch weiterhin mit hoher Volatilität zu rechnen. Aber dass die Märkte volatil sind, ist ganz normal. Angesichts der besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen ist die Wahrscheinlichkeit aber sehr hoch, dass die Erwartungen für die nächsten Jahre weiter steigen und damit die Aktienkurse neue Höhen erreichen.

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