Stromberg-Investoren machen jetzt Gewinn

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Papa ist glücklich: Bernd Stromberg schmeißt Popcorn in die Luft und mal wieder bekommt Tanja alles ab. Keine Fremdschäm-Szene aus dem Film, sondern geplantes Durcheinander für ein Video mit den Stromberg-Darstellern Milena Dreißig (Tanja), Christoph-Maria Herbst (Stromberg), Produzent Ralf Husmann und Regisseur Arne Feldhusen. Sie alle freuen sich über die erreichte Zuschauerzahl von einer Million Menschen. Und nicht nur die Crew um den schlimmsten Chef der Welt darf sich freuen – die Investoren sind nun auch „break even“.

Konkret bedeutet das: Die Crowdfunder haben ihre Investition raus, ab jetzt fließen die Gewinne. Bislang floß je Kinokarte ein Euro an die Gemeinschaft der Investoren. Jetzt zahlt der Produzent Brainpool 50 Cent je Kinokarte aus. So bekommt ein Investor, der 1000 Euro investiert hat, bei zwei Millionen verkauften Kinotickets eine Ausschüttung von 1500 Euro. Reich wird man damit nicht. Für die Crowdfunder ist das trotzdem ein Grund zur Freude.

Insgesamt haben 3300 Leute bei der Finanzierung mitgemacht, der Schnitt lag bei ungefähr 330 Euro. Die Investoren konnten Anteile erwerben, die bei 50 Euro anfingen, gestückelt bis maximal 1000 Euro. Für den Geschäftsführer der Brainpool-Tochter Brainpool Artist and Content Services GmbH, Frédéric A. Komp, waren schon zum Filmstart die Vorteile der Schwarmfinanzierung unübersehbar: „Die Investoren fiebern mit, sorgen dafür, dass andere ins Kino gehen – für uns ist das eigentlich viel besser.“

Auch Produzent Ralf Husmann darf nun mit einer Auszahlung rechnen. Er selbst hat auch 1000 Euro in den Film investiert. Auch wenn er als Stromberg-Erfinder auch ohne das Crowd-Investment nicht leer ausgehen dürfte. Ob die Finanzierung durch Fans auch für andere Filmprojekte reizvoll ist, bleibt jedoch weiterhin fraglich. Stromberg hat immer von einer treuen Fangemeinde profitiert. Das Finanzierungsziel von einer Million Euro war bereits nach einer Woche erreicht. Das schafft wohl wirklich nur der Papa.

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