Studie: Immobilienkäufer legen mehr Wert auf Sicherheit

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Immobilienkäufer und Bauherren haben die Niedrigzinsen in den vergangenen Jahren genutzt, um bei Krediten auf Sicherheit zu gehen. Lag die durchschnittliche Zinsbindung 2010 noch bei 11,6 Jahren, waren es 2020 schon 13,7 Jahre, zeigt eine neue Studie des zur ING gehörenden Immobilienfinanzierers Interhyp. In der Zeit sind Immobilienkäufer vor Zinssteigerungen geschützt. Zudem profitierten die Menschen vom allgemeinen Zinsverfall: Während 2010 für zehnjährige Darlehen rund 4 Prozent Zins pro Jahr fällig wurden, seien es heute meist weniger als ein Prozent.

Laut der am Mittwoch veröffentlichten Analyse, für die mehr als 600 000 Finanzierungen zwischen 2010 und Ende Juni 2020 ausgewertet wurden, tilgen die Menschen mehr von ihren Krediten - auch unter dem Druck höherer Immobilienpreise. Die anfängliche Tilgung bei Bauherren und Käufern sei von 2,6 Prozent 2010 auf 3,3 Prozent 2020 gestiegen. Die Corona-Krise verstärke den Wunsch nach Sicherheit, so Interhyp.

"Wir merken in der Beratung unserer Kunden, dass Immobilienkäufer und Bauherren auf Sicherheit in der Finanzierung Wert legen", sagte Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft bei Interhyp. Oft werde auch nach Möglichkeiten von Tilgungssatzwechseln gefragt, um bei Einkommenseinbußen oder einem höheren Einkommen die Raten nach oben oder unten anpassen zu können. "Flexibilität ist wichtiger geworden", sagte sie mit Blick auf Folgen der Pandemie.

Zudem brachten Käufer zuletzt mehr Eigenkapital in Finanzierungen ein. Lag die durchschnittliche Summe von Bauherren und Käufern 2010 bei 83 000 Euro, waren es 2019 rund 101 000 Euro und im ersten Halbjahr 111 000 Euro, zeigen die Interhyp-Daten. Das sei auch ein Indiz, dass Eigennutzer in der Corona-Krise auf Sicherheit gingen./als/DP/zb

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