Tausende fliehen in Griechenland vor Waldbränden

Reuters · Uhr

Athen/istanbul (Reuters) - In Griechenland drohen Temperaturen über 40 Grad Celsius und Orkanböen die seit Tagen andauernden Waldbrände weiter anzufachen.

Dicke Rauchschwaden bedeckten am Freitag erneut den Himmel von Athen. Sie rührten von Feuern in den nördlichen Außenbezirken der Hauptstadt her. Mehrere Vororte waren evakuiert. Tausende von Einwohnern verließen ihre Häuser. Hunderte von Feuerwehrleuten und Löschflugzeuge versuchten, den nahe gelegenen Ort Marathon vor den Flammen zu schützen, die entlang der zentralen Autobahn von Athen in den Norden des Landes wüteten.

Im Blickpunkt blieb auch die unweit der Hauptstadt gelegene Insel Euböa. Von deren Strand wurden seit Donnerstagabend nach Angaben der Küstenwache weit mehr als 600 Menschen in Sicherheit gebracht. Dabei wurden auch Touristenschiffe eingesetzt. Seit Dienstag hatten sich die Flammen durch ein großes Gebiet von Pinienwäldern gefressen und das Meer erreicht. Die örtlichen Behörden sprechen von der größten Katastrophe auf der - auch Evia genannten - Insel seit 50 Jahren. Hunderte von Häusern seien beschädigt, große Acker- und Waldflächen zerstört.

Griechenland ächzt unter der schwersten Hitzewelle seit 30 Jahren. Die Waldbrände brachen in mehreren Landesteilen unabhängig voneinander aus. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis warnt vor weiteren Extremwetterlagen infolge des Klimawandels.

Auch die Türkei kämpft derzeit mit Waldbränden, die Präsident Recep Tayyip Erdogan als die schlimmsten in der Geschichte des Landes bezeichnete. Aus den Küstenregionen im Südwesten wurden bislang Zehntausende Menschen weggebracht, darunter Touristen. Kritiker bemängeln, die Regierung habe zu langsam und unzulänglich auf die Bedrohung reagiert. Im Fokus steht der Mangel an Löschflugzeugen und -hubschraubern, weswegen die Türkei in erheblichem Umfang auf Maschinen aus anderen Ländern zurückgreift. Oppositionspolitiker verwiesen auf Zahlen der Forstbehörde, wonach im ersten Halbjahr nur zwei Prozent der für die Bekämpfung von Waldbränden vorgesehenen Gelder in Höhe von umgerechnet rund 20 Millionen Euro tatsächlich eingesetzt wurden. Die Regierung gibt die Vorwürfe weiter an die heimische Luftfahrtvereinigung, die die Löschflugzeug-Flotte trotz großzügiger Finanzausstattung nicht ausreichend gewartet habe.

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