Telekom: JPMorgan hält Aktie für „stark unterbewertet“ – Papier stürmt an Dax-Spitze

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

In den vergangenen Handelstagen dümplete das Papier des Bonner Telekommunikations-Konzern eher vor sich hin. Die Anleger wussten nicht so recht, was sie mit der Aktie anfangen sollten. Gilt die T-Aktie doch in vielen Fällen als eher langweilig und träge. Jetzt hat eine Studie von JPMorgan ordentlich Schwung in den Kurs gebracht. Die Experten sehen ein Kurspotenzial von rund 40 Prozent beim dem Wert.

Aktie stark unterbewertet

Die US-Bank JPMorgan hält die Aktien der Deutschen Telekom für stark unterbewertet und hat sie daher mit einem Kursziel von 23 Euro und dem Urteil „Overweight“ wieder aufgenommen. Nicht mehr nur die Töchter des Bonner Telekomkonzerns, sondern auch das Stammunternehmen selbst biete Wachstum und Werthaltigkeit, schrieb Analyst Akhil Dattani in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Doch dass es bei der Telekom im Jahr 2018 offensichtlich eine Trendwende gegeben habe, spiegele sich im Kurs bislang nicht wider.

Nicht nur die Töchter bieten Wachstum

Inzwischen habe das Stammunternehmen – auch ohne die vier börsennotierten Töchter T-Mobile US, OTE, Magyar und Hvratska – bereits sechs Quartale in Folge Umsatzwachstum geliefert und dafür gesorgt, dass die durchschnittlichen Analystenschätzungen nach oben hin überarbeitet wurden. Damit hätten sich die Bonner außerdem zunehmend positiv vom europäischen Telekomsektor abgesetzt.

Aufgrund der strukturellen Kehrtwende des Stammunternehmens zu operativem Wachstum (Ebitda) sieht Dattani auch weiterhin bedeutendes Aufwärtspotenzial im Vergleich zum Konsens. Sein Kursziel von 23 Euro per Ende 2021 impliziert nach dem aktuellen Kursanstieg von 5,2 Prozent auf 15,40 Euro immerhin noch ein Potenzial von fast 50 Prozent.

Besonders positiv äußerte sich der JPMorgan-Experte zudem zur US-Mobilfunktochter T-Mobile US. Die bedeutendste der Töchter, an der die Telekom derzeit etwas mehr als 43 Prozent hält und diese über eine Stimmrechtsvereinbarung kontrolliert, sei lange Zeit die Hauptattraktion für ein Investment in die Aktienstory der Telekom gewesen, schrieb er. Dattani lobte die „einzigartige Wachstumsstory“ des US-Mobilfunkbetreibers, der über die vergangenen fünf Jahre eine beeindruckende Gesamtrendite geliefert habe und auch weiter mit Wachstum überzeuge. Dabei sieht der Experte nach wie vor strukturellen Rückenwind für T-Mobile US sowie Vorteile durch den Zusammenschluss mit dem US-Wettbewerber Sprint.

Anders aber als der Aktienkurs der Mutter sei der von T-Mobile US allein im bisherigen Jahresverlauf um fast 50 Prozent gestiegen, schrieb Dattani. Der Börsenwert beträgt damit nun fast 145 Milliarden Dollar oder knapp 122 Milliarden Euro, womit das 43-Prozent-Paket der Bonner etwas mehr als 50 Milliarden Euro wert ist. Zum Vergleich: Insgesamt kommt die Deutsche Telekom derzeit auf knapp 70 Milliarden Euro.

Gemäß der Einstufung „Overweight“ geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der Telekomsektor entwickeln wird.

Redaktion onvista / dpa-AFX / Orginalstudie JP Morgan

Foto: M DOGAN / Shutterstock.com

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