Tencent: An der Börse Hongkong mit breitem Burggraben 2021 starten

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Neulich habe ich das interessante Analyseverfahren von Morningstar in einem Artikel über den VanEck Vectors Morningstar Global Wide Moat ETF vorgestellt. In der Manier von Warren Buffett sucht das Analystenhaus nach Burggräben, die die Betriebe vor Konkurrenz schützen. Der ETF enthält nur Unternehmen mit signifikanten Marktvorteilen, die laut Morningstar auch in den nächsten 20 Jahren Bestand haben werden.

Heute möchte ich mir die Tencent-Aktie ansehen. Vor einem Jahr notierte die Aktie 33,3 % niedriger (Stand: 30.12.2020). Laut Morningstar gab es Ende Dezember allerdings immer noch eine Unterbewertung. Der Kurs stellte eine Unterbewertung von 10 % zum fairen Wert dar. Meiner Meinung nach ist das ein sehr guter Grund, sich den chinesischen Technologiekonzern einmal näher zu betrachten. Dafür schauen wir uns zunächst an, was das Unternehmen genau macht.

Was macht das Unternehmen, Entwicklung und Kennzahlen

Tencent betreibt führende soziale Netzwerke in China. In dem kommunistischen Land hat der Hersteller mit dem Messenger WeChat quasi ein Monopol. Dadurch ist man folgerichtig führend im Bereich Onlinewerbung. Daneben ist Tencent in allen möglichen Formen von Entertainment wie Onlinespielen, Musikstreaming und Videos ein führender Anbieter. Zusammen mit Alipay von Alibaba dominiert man zudem den chinesischen Markt für Online- und Mobile-Zahlungen. Zudem hält man noch Beteiligungen an verschiedenen chinesischen E-Commerce Anbietern und führenden internationalen Videospielstudios.

Damit war Tencent richtig stark für die weltweite Krise durch Corona aufgestellt. Der Konzernumsatz ist mit einem Zuwachs von 29 % im Vergleich zum Vorjahresquartal durch die Decke gegangen. Das operative Ergebnis konnte mit einer Steigerung von 33,5 % sogar noch stärker verbessert werden. Bei quartalsweiser Betrachtung der Umsatzentwicklung für die letzten drei Jahre zieht sich eine exponentielle Linie von links unten nach rechts oben.

Die Liquidität deckt zum Ende des dritten Quartals alle Schulden des Tech-Giganten komplett ab. Die operative Marge des Unternehmens liegt bei ca. 30 %. Um diesen Wert schwankt sie seit längerer Zeit. Die Free-Cashflow-Rendite liegt für das Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich nur bei etwas über 3 %. Sie bildet aber nicht den gesamten Wert des Unternehmens ab, weil der Zeitwert der börsennotierten Beteiligungen zum Ende des dritten Quartals laut Unternehmensangaben bei 131 Mrd. US-Dollar lag.

Burggraben von Tencent und Einschätzungen

Die Analysten von Morningstar sprechen dem chinesischen Riesen einen breiten Burggraben zu, aufgrund der Netzwerkeffekte durch die massive Nutzerbasis und einen riesigen immateriellen Vermögenswert durch den riesigen Datenschatz. Zudem wird das Unternehmen durch den Wandel vom B2C- zum B2B-Anbieter neue lukrative Geschäftsfelder wie künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste neue Branchen wie Gesundheit und Industrie ansprechen.

Risiken bestehen durch das Aufkommen von neuen Konkurrenten wie Bytedance mit der App Tiktok. Der Anteil der an Mobilgeräten verbrachten Zeit von chinesischen Nutzern betrug im März 2020 12,9 %. Bei Tencent waren es nur noch 43,2 %, nachdem es im Juni 2017 noch 54,3 % waren. Das größte Risiko stellt allerdings die chinesische Regierung dar. Es besteht das Risiko, dass sich die Regeln für ausländische Aktienbesitzer von heute auf morgen ändern. Auch ein stärkeres Eingreifen durch den Staat wie bei Alibaba ist möglich, wenn sich die Unternehmenslenker nicht an die Spielregeln der Volkspartei halten.

Ich bevorzuge es daher, indirekt über Naspers an dem Unternehmen beteiligt zu sein. Der südafrikanische Medienkonzern hält über seine Tochter Prosus 31 % der Anteile von Tencent. Sollte es zu rechtlichen Problemen kommen, hat die Holding als größter Aktionär von Tencent andere Möglichkeiten zu reagieren als ein Kleinaktionär wie ich. Daneben bietet der Kauf von Naspers-Anteilen noch einen hohen Discount, wodurch man andere wertvolle Beteiligungen gratis bekommt.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Naspers und Alibaba. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd. und Tencent Holdings. 

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Foto: Getty Images

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