Tesla: Letzter Platz bei Qualitätsstudie – Aktie rutscht ins Minus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Tesla ist der Stern am Autohimmel, wenn es um die Zukunft der Mobilität und die Innovation des Sektors geht, doch wenn man einmal etwas näher an die Realität heran zoomt, dann geht der Alltag von vielen Tesla-Besitzern mit einigen Einschränkungen einher.

Das zeigt zumindest die diesjährige Veröffentlichung von J. D. Power, einem renomierten amerikanischen Unternehmen für Datenanalyse und Consumer Intelligence, dessen jährliche Umfrage unter Autobesitzern als Qualitätsmaßstab für die gesamte Industrie gilt.

Tesla-Fahrzeuge haben die meisten Mängel

Bei der Umfrage wird ein Ranking der besten Autos anhand der Anzahl von Fehlermeldungen aller Art erstellt, befragt werden Autohalter nach Problemen in den ersten 90 Tagen nach Erwerb des Wagens. Die Automarken werden dann anhand der gemeldeten Fehlermeldungen pro hundert Fahrzeuge in einer Rangliste aufgeführt. Dabei werden Fehler aller Art berücksichtigt. Und hier liegt bei Tesla das Haar in der Suppe: mit 250 Fehlermeldungen belegt der E-Auto-Pionier mit Abstand den letzten Platz. Der Durchschnittswert der Fehlerquote liegt bei 166.

Hyundai konnte sich mit sieben Top-Platzierungen für seine Fahrzeuge den ersten Platz unter den Autobauern holen. General Motors wurde mit sechs Spitzenpositionen Zweiter, gefolgt von BMW, Ford Motor und Nissan Motor mit jeweils drei.

Ein paar mildernde Umstände für Tesla gibt es jedoch: Generell treten die meisten Fehler im Bereich der Elektronik auf und vor allem im Infotainment. Bei günstigeren Autos ist tendenziell weniger Technologie eingebaut, was die Fehlerquote ein wenig nach unten drückt.

Zudem wurden die Daten für die Tesla-Fahrzeuge aus einem etwas kleineren Kundenkreis gezogen, da Tesla die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen verweigert. In 15 US-Bundesstaaten ist für den Zugriff auf die Daten eine Erlaubnis seitens des Herstellers nötig, daher beziehen sich die Umfragewerte von Tesla auf Daten aus 35 anderen Staaten, in denen die Zustimmung des Herstellers rechtlich nicht nötig ist.

„Im Gegensatz zu anderen Herstellern erteilt Tesla uns keine Erlaubnis, seine Eigentümer in 15 Staaten zu befragen, in denen dies erforderlich ist“, sagte Doug Betts, Präsident der Automobilsparte bei J.D. Power, in einer Erklärung gegenüber dem Nachrichtensender CNBC. „Wir konnten jedoch eine ausreichend große Stichprobe von Umfragen von Eigentümern in den anderen 35 Bundesstaaten sammeln und auf dieser Basis die Tesla-Punktzahl berechnen.“

Laut Betts geht es bei Tesla hauptsächlich um die Produktion und um Dinge wie Farbfehler, schlechte Passformen der Karosserieteile, Türen und Hauben, die schwer zu öffnen und zu schließen sind. Dazu kommen Windgeräusche und die Karosserie quietscht und rasselt in vielen Fällen.

Aktie leicht im Minus

Die Anleger quittieren die schlechte Platzierung mit leichten Abverkäufen und einem Minus von 1 Prozent in der ersten Handelsstunde der US-Börsen.

Zugegeben: solcherlei Beschwerden sind bei Tesla absolut nichts neues, immer wieder gibt es Meldungen, dass Fahrzeuge mit diversen Schönheitsfehlern beim Kunden ankommen. Das tut der Popularität der Aktie jedoch keinen Abbruch – hier wird anscheinend Innovation und Zukunftsausblick höher gewertet als Mängel in der Produktion.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Christopher Lyzcen / Shutterstock.com

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