Thomas Cook: Mögliche Übernahme lässt Aktie nach oben schießen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ein Bericht im Nachrichtensender Sky News über eine mögliche Übernahme des Reisekonzerns Thomas Cook gab dessen Aktien am Dienstag kräftig Auftrieb. Mögliche Bieter beabsichtigten, den hoch verschuldeten Reisekonzern in Teilen oder komplett zu übernehmen, hieß es auf Sky mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen.

Fosun International hat wohl Interesse

Sky zufolge hat Fosun International, der größte Aktionär und Joint-Venture-Partner von Thomas Cook in China, Interesse am Reiseveranstalter-Geschäft des Konzerns. Sowohl Fosun als auch Thomas Cook lehnten zunächst eine Stellungnahme dazu ab. Auch die Beteiligungsfirmen KKR und EQT sollen Interesse an einer Übernahme des gesamten Unternehmens gezeigt haben.

Aktie bricht nach oben aus

Thomas-Cook-Aktien schnellten am Morgen in London um bis zu 20 Prozent hinauf auf 2940 Pence und waren zuletzt noch gut 16 Prozent mehr wert als am letzten Handelstag. Die Analysten von Jefferies empfahlen die Anteile am Dienstag weiter zum Kauf mit einem Kursziel von 4300 Pence.

Thomas Cook 5-Tageschart (LSE)

Fluggesellschaften Anfang des Jahres auf den Markt geworfen

Thomas Cook war im vergangenen Geschäftsjahr vor allem wegen Problemen im britischen Veranstaltergeschäft in die roten Zahlen gerutscht. Im Februar stellte das Unternehmen seine Fluggesellschaften samt dem deutschen Ferienflieger Condor zum Verkauf. Die Lufthansa hatte damals erklärt, eine Übernahme von Condor zu durchdenken. Thomas Cook hat momentan noch eine Flugzeugflotte von 103 Maschinen.

Börsentechnisch sieht es für den Konzern schon lange schlecht aus. Seit dem letzten Hoch im Frühsommer 2015, als die Aktie noch mit um die 2,25 Euro gehandelt wurde, ging es steil bergab. Zwar konnte das Wertpapier zwischen 2016 und Sommer 2018 wieder an Boden gut machen, doch vom letzten Höchstwert im Frühsommer 2018 bei über 1,50 Euro ging es bis heute herunter auf nun 0,30 Euro. In den letzten 5 Jahren musste die Aktie einen Wertverlust von über 86 Prozent hinnehmen. Der jüngste Kursanstieg ist auf lange Sicht also nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Thomas Cook im 5-Jahreschart (Tradegate)

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Edith Rum / Shutterstock.com

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