Türkische Notenbank senkt Leitzins erneut – Großinvestoren spekulieren auf weiteren Lira-Verfall

onvista · Uhr

Die türkische Zentralbank bleibt auf Zinssenkungskurs. Wie die Notenbank am Mittwoch in Ankara mitteilte, fällt ihr einwöchiger Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 10,75 Prozent. Es ist die sechste Zinssenkung in Folge. Analysten hatten den Schritt mehrheitlich erwartet. Die türkische Lira reagierte mit einem Minus von 0,15 Prozent gegenüber dem US-Dollar.

In diesem Jahr hat die Notenbank ihre Geldpolitik schon zum zweiten Mal gelockert. Seit Mitte 2019 hat sie ihren Zins, ausgehend von 24 Prozent, mehr als halbiert. Hintergrund dieses Kurses ist eine rückläufige Inflation und eine Erholung der Lira, die sich davor in einer schweren Krise befand. Die geringeren Zinsen sollen die Wirtschaft ankurbeln.

Wirtschaftsboost oder Inflationsfalle?

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan drängt die Zentralbank in diese Richtung. Fachleute warnen jedoch vor einer zu lockeren Geldpolitik, da die Inflation zuletzt wieder gestiegen ist. Weil die Inflationsrate mittlerweile wieder über dem Leitzins liegt, ist der reale Leitzins negativ. Dies kann zwar das Wirtschaftswachstum stimulieren, kann aber auch die Lira wieder in Bedrängnis bringen.

Blickt man auf den Langfristchart, dann sieht es düster aus für die Lira. In 10 Jahren ist sie gegenüber dem Dollar um fast 75 Prozent abgewertet. Auf Dreijahressicht liegt das Minus bei 40 Prozent. Allein in den letzten 3 Monaten ist die Währung um 5,3 Prozent abgewertet. Die seit langem schwächelnde Wirtschaft, die instabile Lage in Nahost und wiederholte Drohungen anderer Länder mit Sanktionen haben für diesen Abwärtsdruck gesorgt.

Jüngst berichtete zudem das Handelsblatt, dass Investoren in großem Stil darauf spekulieren, dass die Lira weiter fallen wird. In dem Bericht war die Rede von mehreren Positionen mit Volumina von jeweils mehreren hundert Millionen Dollar.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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