UBS: Großbank greift zu drastischen Mitteln – Bald kommt ein Negativzins für reiche Kunden
Die Großbank UBS hat ihren Gewinn im zweiten Quartal überraschend gesteigert. Mit fast 1,4 Milliarden US-Dollar (gut 1,2 Mrd Euro) fiel der Überschuss rund ein Prozent höher aus als ein Jahr zuvor. Dabei zeichnet sich ein ganz ähnliches Bild wie bei den anderen Großbanken weltweit: Die Investmentsparte schwächelt, während das Privatkundengeschäft brummt.
Die sinkenden Leitzinsen bereiten dem Management allerdings, ebenfalls wie bei den anderen Banken, Sorgen. Die erwarteten Zinssenkungen durch große Notenbanken dürften den Zinsüberschuss auch im Vergleich zu 2018 weiter beeinträchtigen, schätzt die UBS-Spitze – auch wenn sie hofft, die Auswirkungen auf ihre Ergebnisse abmildern zu können.
UBS greift zu drastischen Mitteln
Aber auch im Privatkundengeschäft gab es einen Wermutstropfen: Die Vermögensverwaltung für reiche Kunden hat weniger abgeworfen als ein Jahr zuvor, auch weil Anleger aus den USA bei der UBS Geld abzogen. Allerdings erreichte das von der UBS in diesem Bereich verwaltete Vermögen den Angaben zufolge Ende Juni wegen Kurssteigerungen einen Rekordwert.
Dennoch will die Großbank in diesem Bereich einen herben Schritt gehen und ab einem Betrag von 2 Millionen schweizer Franken einen Negativzins erheben. Die „Financial Times“ hatte zuerst darüber berichtet. „Nach ähnlichen Schritten einer Reihe anderer Banken in der Schweiz bestätigen wir, dass wir uns entschieden haben, die Gebühren für Frankenbarbestände in der Schweiz anzupassen“, sagte ein Sprecher der Bank. Der Negativzins soll ab November in Krafttreten und minus 0,75 Prozent auf den Bestand über 2 Mio. Franken betragen.
onvista-Redaktion/dpa-AFX
Titelfoto: Lenscap Photography / Shutterstock.com
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