Überschätzte Profis: So einfach schlägst du den Markt und die Wall-Street-Analysten!

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Vielleicht hast du dich vor dem Beginn eines Fußballspiels schon einmal über die historischen Daten geärgert, die die Kommentatoren jedes Mal aus dem Hut zaubern: Dem Zuschauer wird suggeriert, der Ausgang des heutigen Spiels werde maßgeblich davon beeinflusst, dass Mannschaft X vier der letzten fünf Begegnungen gegen Mannschaft Y verloren habe. Das ist zwar ein ganz interessanter Fakt, aber sicher nicht entscheidend für die heutige Partie.

Überschätzte Experten

Ganz ähnlich sieht es aus meiner Sicht aus, wenn Analysten ihre Meinung zu Aktien abgeben. Eine Erhöhung oder Senkung eines Kursziels durch einen Analysten kann eine Aktie schon mal ein paar Prozent aufwärts oder abwärts schicken und damit Milliarden an Börsenwert schaffen oder vernichten. Für die langfristigen Erfolgsaussichten des Unternehmens könnte es jedoch kaum etwas weniger Bedeutendes geben als die Meinung eines Bankers.

Vier Mal im Jahr, in den quartalsmäßigen Berichtssaisons, wird dieser Effekt besonders deutlich: Bleibt ein Unternehmen hinter den gesammelten Erwartungen der Analysten zurück, wird oft zitiert, das Unternehmen habe die Analystenerwartungen verfehlt. Der Aktienkurs sackt infolgedessen häufig stark ab. Sind es aber nicht vielmehr die Analysten, die die Realität verfehlt und damit unrealistische Erwartungen kreiert haben?

Darüber hinaus wirken die von den Experten ausgerufenen Kursziele oft wie eine Reaktion auf bereits geschehene Kursbewegungen: Den drastischen Anstieg der Tesla-Aktie in den letzten Monaten sah kaum ein Analyst voraus - doch jetzt, wo sich der Kurs auf dem höheren Niveau stabilisiert zu haben scheint, werden die Kursziele reihenweise nachgezogen. Auch hier haben die Analysten also die Realität verfehlt.

Die Kirsche auf dieser Sahnetorte der fehlenden Kompetenzen sind unsinnige Rechnereien wie die eines JPMorgan-Analysten bei der Wirecard-Aktie.

Deine Chance!

Obwohl all dies mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit passiert, scheinen die Wall-Street-Analysten an der Börse weiter das gleiche Gehör zu finden.

Das ist jedoch kein Problem - sondern eher eine Chance für dich, den Markt und die „Experten“ zu schlagen!

Die Wall Street ist extrem stark auf Zahlen fokussiert: Quartalsbilanzen, Marktanteile, Marktwachstumsraten und Bewertungs-Multiples formen die Kursziele. Weiche Faktoren wie technologische Vorsprünge, eine große Markenstärke und hochmotivierte Mitarbeiter lassen sich eben nicht so schön in ein Excel-Sheet gießen.

Der Punkt ist, dass die Zahlen Spiegelbilder der Vergangenheit sind, während die genannten weichen Faktoren die Zukunft eines Unternehmens bestimmen. Dass der Fokus der Analysten dennoch auf Ersterem liegt, dürfte einer der Hauptgründe dafür sein, dass Analystenkursziele der Realität oft hinterherzuhinken scheinen.

Was du tun kannst

Diese weichen Faktoren kannst du heutzutage besser analysieren denn je. In Foren, auf Reddit oder Twitter, in Blogs und Podcasts, aber auch in Branchenzeitschriften findest du zu vielen Unternehmen und Branchen fundierte Analysen und Meinungen. Auf diese haben die Wall-Street-Analysten zwar theoretisch auch Zugriff - aber sie ignorieren diese wertvollen Quellen. Man stelle sich vor, ein Goldman Sachs-Analyst würde bei einem Kommentar einen Podcast mit ein paar Tausend Abonnenten zitieren. Wie unseriös!

Auf diese Weise kannst du dir einen echten Informationsvorsprung gegenüber dem durchschnittlichen Marktteilnehmer erarbeiten.

Das sehe im Übrigen nicht nur ich so, sondern auch Tesla-Chef Elon Musk: Bei der letzten Analystenkonferenz antwortete er einem Analysten auf eine Frage zu Teslas Batterietechnologie sinngemäß, einige Privatanleger hätten von diesem Thema ein wesentlich besseres Verständnis als die Wall Street. Der Analyst entgegnete daraufhin, er werde wohl mal einen Blick in die Blogs werfen müssen. Eine Einsicht, die sich auch seine Kollegen öfter zu Herzen nehmen sollten, wenn sie wirklichen Mehrwert bieten wollen.

Foolishes Fazit

Was kannst du also mitnehmen? Aus meiner Sicht werden die Meinungen von Wall-Street-Analysten oft überbewertet. Zwar verfügen sie über mehr Computerbildschirme als der durchschnittliche Investor, doch sie schauen oft auf die falschen Indikatoren und sind daher auch nicht zwangsläufig die besseren Anleger.

Wenn du Engagement und Spaß am Recherchieren hast, dann kannst du dir über die Zeit einen echten Informationsvorsprung aufbauen, der dir dabei helfen kann, auf deinem Spezialgebiet den Analysten und dem Gesamtmarkt einen Schritt voraus zu sein.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla und Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla und Twitter.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: The Motley Fool.

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