Umfrage - CSU und Söder verlieren Zuspruch in Bayern

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Die Koalition aus CSU und Freien Wählern hätte in Bayen bei der Landtagswahl nach einer Umfrage im Auftrag des des Bayerischen Rundfunks (BR) keine Mehrheit mehr.

Die von Ministerpräsident Markus Söder geführte CSU könnte nach der Befragung von 1171 Wahlberechtigten durch das Forschungsinstitut Infratest Dimap nur mit 36 Prozent rechnen, teilte der BR am Mittwoch mit. Bei der Umfrage im Januar 2021 waren es noch 48 Prozent. Bei der Bundestagswahl im September war die CSU im Freistaat auf 31,7 Prozent gekommen. Die Freien Wähler könnten bei einer Landtagswahl wie vor einem Jahr mit acht Prozent rechnen. Großer Gewinner wäre die SPD, die ihren Stimmenanteil auf 14 (Vorjahr: sieben) Prozent verdoppeln würde. Die Grünen blieben mit 16 (19) Prozent aber zweitstärkste Kraft.

Der Abwärtstrend der CSU deckt sich mit Sympathieverlusten für Ministerpräsident Söder. 55 Prozent der bayerischen Wähler bewerten seine Arbeit positiv, vor Jahresfrist waren es noch 72 Prozent. Damals hatte sich der CSU-Chef mit harten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie profiliert. Seinen Stellvertreter und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sehen nur noch 36 (54) Prozent positiv.

Zugleich geben die Wähler dem Krisenmanagement der Landesregierung schlechtere Noten: Mit dem Kurs in der Pandemie sind der Umfrage zufolge nur noch 47 Prozent zufrieden, 52 sind es nicht. Zum ersten Mal seit Ausbruch des Virus überwögen damit die kritischen Stimmen, berichtete der BR. Dabei seien sich die Wähler uneins: 48 Prozent bezeichneten die Beschränkungen als angemessen, 22 Prozent wünschten sich noch strengere Vorgaben, 28 Prozent hielten sie für zu weitgehend. Fast zwei Drittel der Befragten sind aber für eine Impfpflicht für Erwachsene ab 18 Jahren.

Mit der neuen Bundesregierung aus SPD, FDP und Grünen sind die Wähler in Bayern überwiegend zufrieden: 48 Prozent geben ihr bisher gute Noten, 44 Prozent üben Kritik. Auch bei Wählern der CSU, die im Bund nun in der Opposition ist, halten sich Zuspruch und Ablehnung (46 zu 44 Prozent) in etwa die Waage.

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