Unions-Kanzlerkandidat mahnt Söder zur Einheit und verteidigt Merz

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Berlin (Reuters) - Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat Friedrich Merz gegen Kritik von CSU-Chef Markus Söder verteidigt und zur Geschlossenheit der Union aufgerufen.

"Ich habe in den letzten Tagen gelesen, dass man sich an Friedrich Merz abarbeitet", sagte der CDU-Chef am Dienstag bei einer Veranstaltung der Arbeitgeberverbände in Anspielung auf die Kritik von Söder an dem CDU-Wirtschafspolitiker. Das helfe der Union nicht, weil man in dem Team für die Bundestagswahl alle brauche. "Friedrich Merz steht für einen klaren ordnungspolitischen Kurs. Es hat keinen Sinn, ihm zu sagen, das stehe für die 90er Jahre", mahnte Laschet. Hintergrund der Söder-Kritik ist auch, dass sich Merz klar für den CDU-Chef als Kanzlerkandidaten ausgesprochen hatte.

"Gewinnen tut man nur, wenn alle mitwirken", fügte Laschet hinzu. Mit Söder sei er sich einig, dass man ein gemeinsames Wahlprogramm vorlegen wolle und die CSU "aller Voraussicht nach" nicht wieder mit einen eigenen Bayernplan wie bei den letzten Bundestagswahlen antreten werde. CSU-Generalsekretär Markus Blume hatte am Wochenende kritisiert, dass die Entscheidung für Laschet als Unions-Kanzlerkandidat der Union keinen Schub gegeben habe und sich viele Söder gewünscht hätten.

Der CDU-Chef grenzte sich zugleich gegen die Grünen und die FDP ab. Die von den Liberalen geforderten Steuersenkungen halte er nicht für realistisch, sagte Laschet mit Hinweis auf die erhöhten öffentlichen Schulden durch die Corona-Pandemie. Wichtiger sei, die Lohnnebenkosten stabil zu halten und die Energiekosten zu senken. Man könne künftig nicht immer den Bundeshaushalt heranziehen, um Löcher zu stopfen, wenn man gleichzeitig die Schuldenbremse wieder einhalten und die Steuern nicht erhöhen wolle. Die von den Grünen geforderte Vermögenssteuer lehnte Laschet ab.

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