US-Anleihemärkte: Zins-Kapriolen kommen vorerst zur Ruhe

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In den USA ist der rasante Zinsanstieg der vergangenen Tage vorerst zum Stillstand gekommen. Am Freitag fiel die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf 1,46 Prozent, nachdem sie am Vortag auf ein Einjahreshoch von 1,55 Prozent gestiegen war. Die Anleihekurse legten zu: Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) erhöhte sich um 0,22 Prozent auf 133,85 Punkte.

An den Tagen zuvor war es zu einem heftigen Ausverkauf am Rentenmarkt gekommen. Grund waren gestiegene Wachstums- und Inflationserwartungen, ausgelöst durch das geplante 1,9 Billionen schwere Konjunkturpaket der US-Regierung. Dies war auch der Grund für den herben Abverkauf im Tech-Sektor und die Korrektur im Nasdaq, da Tech-Werte im Allgemeinen auf Wachstum und wenig auf Rendite getrimmt sind. Das macht sie bei steigenden Zinsen unattraktiv.

Obwohl prominente Ökonomen vor einer wirtschaftlichen Überhitzung warnen, zeigen sich ranghohe Zentralbanker wie US-Notenbankchef Jerome Powell mit Blick auf Inflationsrisiken bisher entspannt. Was die Märkte vor allem nervös macht, ist die Geschwindigkeit der Preisänderungen bei den Anleihen, da dies in der Regel für Angst vor größeren Verwerfungen spricht. Für Unternehmen sind Turbulenzen am Anleihemarkt zudem aus geschäftlicher Sicht ein Belastungsfaktor, da sich so schwerer mit der Aufnahme von Krediten für längerfristige Investitionen planen lässt.

Konjunkturdaten zum privaten Konsum entsprachen am Freitag unter dem Strich in etwa den Erwartungen. Die Inflation, gemessen an dem von der US-Notenbank bevorzugten PCE-Preisindex, blieb im Berichtsmonat Januar unter dem Zielwert der Fed von zwei Prozent. Ökonomen erwarten ab dem Frühjahr anziehende Teuerungsraten, bedingt auch durch statistische Effekte.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Scott Rothstein / Shutterstock.com

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