US-Casino-Aktien brechen zweistellig ein – Chinas Regulierungswut schwappt auf Macau über

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Bislang haben die Regulierungspläne der chinesischen Behörden nur den Aktie aus dem eigenen Land geschadet. Heute wendet sich das Blatt und auch amerikanische Papiere geraten zweistellig unter Druck. Die begonnene „Regulierungskampagne“ gegen mächtige Tech-Riesen, Skandale im Showgeschäft, Auswüchse im Online-Gaming und Missstände im Bildungssektor hat eine neue Branche ins Visier genommen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg wird jetzt die Glücksspielbranche auf Parteikurs reguliert.

War es das mit dem Paradies?

An der Südküste Chinas vor Hongkong liegt Macau. Liebevoll wird es das Las Vegas Asiens genannt. Aber Macau hat sein Vorbild schon in vielen Dingen überflügelt. 2019 wurde im  chinesischen Glückspiels-Paradies beim Roulette schon mehr umgesetzt als im Zockerparadies Vegas. Klar, dass so ein Gezocke nicht mehr in den neuen Kurs von Pekings Regierung passt.

Behörden sollen einschreiten

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg heute berichtet wollen die lokalen Behörden dass Regierungsvertreter die Casino-Betreiber stärker unter die Lupe nehmen sowie eine höhere Beteiligung lokaler Akteure an den in der Region tätigen Glücksspielunternehmen. Eine Begründung für das Einschreiten Pekings ist auch schnell gefunden. Glücksspiel fördert den illegalen Abfluss von Devisen und Geldwäsche.

China dreht den Spieß um

Diesmal geht es nicht um Daten, sondern um die großen Geldtöpfe in Macau. Der amerikanische Hotel und Medienkonzern Wynn Ressorts betreibt zwei Casinos in Macau. Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 990 Millionen Dollar. 450 Millionen davon kamen aus dem Las Vegas Asiens. Gehen die chinesischen Behörden jetzt an die Töpfe von Wynn Ressorts heran, dann könnte sich das durchaus im Geschäft bemerkbar machen.

Aktien von amerikanischen Casinobetreibern kräftig unter Druck

Die Papiere von Wynn Ressort brechen heute im US-Handel um fast 12 Prozent ein. Die Aktie von Las Vegas Sands gibt um fast 13 Prozent nach. Nur die Papiere von MGM Ressorts International kommen etwas besser weg und knicken nur um 5 Prozent ein. Damkt ereicht die chinesische Regulierungs-Wut auch amerikanische Papiere. Solange die genauen Pläne der chinesischen Behörden bekannt sind, sollte Anleger die Aktien der amerikanischen Casino-Betreiber mit Vorsicht behandeln. Die Kurse von Alibaba, Tencent & Co sind ein warnendes Beispiel wie tief es gehen kann, wenn einen Peking ins Visier genommen hat.

Von Markus Weingran

Foto: Kit Leong / shutterstock.com

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