Value Investment als literarischer Genuss

Stefan Riße · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Über mangelnde Volatilität können sich die Börsianer derzeit nicht beklagen. Diese kurzfristigen Schwankungen vorauszusagen ist allerdings extrem schwierig. Ich habe noch niemanden getroffen, der dies zuverlässig hinbekommen hat. Manchmal funktioniert es, manchmal dann eher nicht. Ich versuche die Situation stets mit Hilfe von Stimmungsindikatoren zu ermitteln. Das ist derzeit aber auch nicht einfach. Denn während wir an der Nasdaq bereits neue Rekordkurse haben und auch die Optimistenzahlen auf über 90 % gestiegen sind, ist es für unseren heimischen DAX noch ein ziemlicher Weg von über 1000 Punkten bis zu neun Rekordmarken. Die deutschen Börsenbriefe sind prozyklisch wie fast immer unterwegs und geben daher sogar Kaufsignale.

Nasdaq versus DAX

Das Problem allerdings in einer solchen Situation: Welchem Signal soll man folgen? Kauft man deutsche Aktien und die Nasdaq bricht aber ein aufgrund von zu hohen Investitionskosten, dann wird der DAX kaum steigen, sondern eher ebenfalls fallen. Dann also doch lieber an der Nasdaq auffallende Kurse setzen? Da hat sich allerdings gezeigt, dass Stimmungsindikatoren gut funktionieren um Kaufkurse zu ermitteln, Märkte aber selbst bei extremen Optimismus manchmal noch deutlich weiter steigen, bevor es tatsächlich zu einem Abschwung kommt.

Munger und Buffett das Dreamteam des Value Investment

Vergangene Woche befand ich mich im Urlaub am warmen Strand und lass das Buch über Charlie Manger mit dem deutschen Titel „Ich habe dem nichts hinzuzufügen“. Ebenfalls am warmen Strand lass ich einst die Essays von Warren Buffett, dem berühmteren Partner von Munger. Beide Bücher sind ein Muss für Aktienanleger. Sie machen noch mal deutlich, dass der Kauf von Aktien eben die Beteiligungen an Unternehmen ist und keine Spekulation, zumindest wenn man sie langfristig hält. Munger und Buffett ist der Markt völlig egal. Sie kaufen wenn der Markt nach unten geht, und Unternehmen, für die sich interessieren ein Preis dadurch erhalten der Ihnen günstig erscheint. Bei der Lektüre des Buches kam ich nicht umhin, mich zu fragen, ob dieser Ansatz längerfristig dem des Prognostizierens von Marktschwankungen nicht doch überlegen ist. Ich habe in meinem Börsianerleben von nun mehr als 30 Jahren stets beide Ansätze verfolgt. Wie auch immer sie es halten, ich entlasse sie in das handelsfreie Wochenende mit zwei wunderbaren Buch Tipps.

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