VIRUS/Italiens Premier hält an Forderung nach Corona-Bonds fest

dpa-AFX · Uhr

ROM (dpa-AFX) - Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat noch einmal herausgestellt, dass Rom trotz der Einigung auf ein EU-Hilfspaket in der Corona-Krise an der Forderung nach gemeinsamen Anleihen festhält. Rom werde dafür oder für andere gemeinsame Absicherungen "bis zum Schluss" kämpfen, sagte der parteilose Politiker am Freitag.

Conte erläuterte, er betrachte das Hilfspaket vom Donnerstag als ersten Schritt in Richtung einer gemeinsamen europäischen Verantwortung. Es enthalte neue Gedanken. Die Nutzung des Rettungsschirms ESM dagegen nannte er "völlig unpassend" für die aktuelle Notlage. Italien brauche den ESM nicht und wolle ihn nicht nutzen, sagte Conte. Andere EU-Länder hätten allerdings Interesse daran gezeigt.

Das Paket der EU-Finanzminister vom Donnerstag enthält in der Hauptsache drei Elemente: vorsorgliche Kreditlinien des Eurorettungsschirms ESM, einen Garantiefonds für Unternehmenskredite der Europäischen Investitionsbank EIB und ein Kurzarbeiter-Programm namens "Sure". Das Streitthema Corona-Bonds war am Donnerstag zunächst ausgeklammert worden. Vor allem Deutschland sperrt sich gegen eine "Vergemeinschaftung von Schulden"./pky/DP/stk

Neueste exklusive Artikel