Vizepräsident der Schweizer Notenbank tritt Ende Juli zurück

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Zürich (Reuters) - Im Leitungsgremium der Schweizerischen Nationalbank kommt es 2022 zu einem Wechsel.

Vizepräsident Fritz Zurbrügg gehe Ende Juli in den Ruhestand, teilte die Notenbank am Montag mit. Zurbrügg gehört dem dreiköpfigen SNB-Direktorium seit August 2012 an. Seit Juli 2015 leitete der 61-Jährige, der vor kurzem nach einer Herzoperation an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt war, das II. Departement, in dem die Bereiche Finanzstabilität, Bargeld, Finanzen und Risiken angesiedelt sind.

Davor stand der Ökonom an der Spitze des III. Departments und war damit für die Umsetzung der Geldpolitik der SNB verantwortlich. In Zurbrüggs Zeit fielen damit unter anderem die Abkehr der SNB von der Euro-Anbindung sowie die Einführung des Negativzinses und der Devisenmarktinterventionen. Mit beiden Instrumenten stemmt sich die Zentralbank seit bald sieben Jahren gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Franken vor allem gegenüber der Hauptexportwährung Euro.

Wer Zurbrügg nachfolgen soll, gab die SNB nicht bekannt. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin wird vom Bankrat, dem Aufsichtsgremium der Zentralbank, nominiert und auf dessen Vorschlag von der Regierung ernannt. Zurbrüggs Rücktritt sei eine "private Entscheidung", sagte eine SNB-Sprecherin ohne weitere Details zu nennen.

Experten gehen nicht davon aus, dass Zurbrüggs Rücktritt zu einer Änderung der expansiven Geldpolitik der Notenbank führen wird. "Ich glaube nicht, dass es irgendwelche Änderungen geben wird, da die Politik von allen drei Mitgliedern des Direktoriums beschlossen wird", sagte etwa UBS-Ökonom Alessandro Bee. Die nächste vierteljährliche geldpolitische Lagebeurteilung der SNB ist für 16. Dezember vorgesehen.

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