Volkswagen greift nach Europcar und stellt die Weichen für die Zukunft

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Vor wenigen Tagen hat eine interessante Meldung über Volkswagen die Runde gemacht. Offenbar hat der Konzern ein Angebot zum Kauf des Autovermieters Europcar abgegeben. Bevor wir weiter auf die Details dieses Übernahmeangebots eingehen, möchte ich kurz auf die jüngere Geschichte von Europcar eingehen.

Kommt Europcar zurück nach Wolfsburg?

Europcar ist einer der größten Autovermieter weltweit. Seit 2015 ist das Unternehmen an der Börse gelistet und gehörte vorher der Beteiligungsgesellschaft Eurazeo. Diese Beteiligungsgesellschaft hat Europcar kurioserweise von einem großen Autohersteller gekauft. Welcher könnte das wohl gewesen sein? Richtig! Bis 2006 gehörte Europcar noch zu Volkswagen. Damals wurde Europcar für 3,32 Mrd. Euro verkauft, wenn man die übernommenen Schulden mit berücksichtigt.

Nun hat Volkswagen offenbar angeboten, 0,44 Euro je Europcar-Aktie zu zahlen, um die Mehrheit an dem Unternehmen zu erhalten. Nach aktuellstem Stand vom 26.02.2021 hatte Europcar knapp 4,4 Mrd. ausgegebene Aktien. Volkswagen ist also bereit, etwa zwei Milliarden Euro für die Europcar-Aktien zu bezahlen. In den letzten Jahren ist das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten und die Verschuldung regelrecht in die Höhe geschossen. Der Höhepunkt wurde 2018 mit einer Nettoverschuldung von mehr als 5,1 Mrd. Euro erreicht. Im gleichen Jahr lag der Nettogewinn bei gerade mal 139 Mio. Euro. Hier war eine schmerzhafte Restrukturierung dringend nötig. In diesem Jahr wurde deshalb ein großer Teil der Schulden in Eigenkapital umgewandelt und dafür eine große Menge neuer Aktien ausgegeben.

Das ist auch einer der wesentlichen Gründe, weshalb eine Aktie aktuell nur 0,50 Euro kostet (Stand: 28.06.2021). Wer beim Börsengang vor knapp sechs Jahren eingestiegen ist, hat damit eine Menge Geld verloren. Damals wurden die Anteilsscheine zu einem Preis von 12,25 Euro ausgegeben und haben diesen Wert zu keinem Zeitpunkt signifikant übertroffen. Selbst mit viel Glück wäre es also kaum möglich gewesen, mit dieser Aktie Geld zu verdienen. Aber warum ist Volkswagen dann an einer Übernahme interessiert, wenn das Unternehmen seinen Investoren, zu denen Volkswagen ja selbst einmal gehörte, doch offensichtlich kein Glück gebracht hat?

Volkswagen stellt die Weichen für die Zukunft

Vermutlich sind es strategische Gründe, die Volkswagen zu diesem Schritt bewogen haben. Denn die Wolfsburger und viele andere Unternehmen arbeiten eifrig daran, in ein paar Jahren Robotaxis auf die Straße zu bringen. In so einer Zukunft ist es sicherlich von Vorteil, über die nötige Infrastruktur zu verfügen, die benötigt wird, um eine riesige Fahrzeugflotte zu verwalten und zu warten. In den USA hat beispielsweise die Alphabet-Tochter Waymo vor einigen Jahren eine Partnerschaft mit dem Autovermieter Avis abgeschlossen, der sich nun um die Waymoflotte kümmert.

Bisher ist Volkswagen mit seinem Übernahmeangebot aber noch nicht erfolgreich. Das Europcar-Management hat das Angebot öffentlich als zu niedrig abgelehnt.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien).

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