Wall Street auf kräftigem Erholungskurs – Dax hinkt hinterher

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

An den US-Börsen ziehen die Kurse weiter an. Der Dow springt wieder über die 25.000 Punkte. Am deutschen Aktienmarkt geht es jedoch zurückhaltender zu.

Angetrieben von weiteren Kursgewinnen an den US-Börsen dürfte der Dax seine Erholung fortsetzen. Die jüngst weltweit an den Aktienmärkten noch herrschende Angst vor einem raschen Zinsanstieg ist zumindest vorerst wieder in den Hintergrund gerückt. Bremsend hingegen könnte der wieder deutliche Euro-Anstieg wirken, denn die Gemeinschaftswährung übersprang erneut locker die 1,25 US-Dollar-Marke. Ein starker Euro jedoch kann den Warenabbsatz heimischer Unternehmen außerhalb der Eurozone erschweren.

Der Dax notierte zum Handelsauftakt am Freitag rund ein halbes Prozent im Plus bei 12.400 Punkte. Für die Woche deutet sich damit ein Gewinn von 2,5 Prozent an, nachdem das deutsche Börsenbarometer vor einer Woche noch fast bis auf 12.000 Punkte abgesackt war.

US-Börsen im Aufwind

An der Wall Street ist es nach dem Kurssturz zum Monatsanfang den fünften Handelstag in Folge wieder spürbar aufwärts gegangen. Der Dow Jones Industrial eroberte am Donnerstag die Marke von 25.000 Punkten zurück und ging bei 25.200,37 Punkten knapp unter seinem Tageshoch aus dem Handel. Damit heimste der US-Leitindex ein Plus von 1,2 Prozent ein. Der marktbreite S&P 500 gewann am Donnerstag 1,2 Prozent auf 2731 Punkte. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 stieg um 1,8 Prozent auf 6795 Punkte.

Seit seiner Talfahrt bis auf 23.360 Punkte am vergangenen Freitag hat der Dow bereits wieder fast 8 Prozent gut gemacht. Die Fortsetzung der Stabilisierung an den Börsen war auch am Angstbarometer Vix abzulesen. Dieser Index misst die kurzfristig erwarteten Schwankungen des S&P 500 und gab am Donnerstag weiter leicht nach. Die Risikobereitschaft der Anleger sei zurückgekehrt, auch wenn die Erholung noch auf wackeligen Füßen stehe, hieß es am Markt.

Zahlen aus der ersten Börsenreihe

Auf der Unternehmensseite stehen zum Wochenschluss die Jahreszahlen des Versicherers Allianz auf der Agenda. Die Aktie reagierte zum Handelsstart aber kaum. Trotz der Hurrikan-Serie und anderer Katastrophen stieg beim größten Versicherer Europas 2017 der operative Gewinn leicht an. Der Überschuss sank, wobei sich hier allerdings die US-Steuerreform und der Verkauf der Oldenburgischen Landesbank negativ auswirkten. Letztlich traf die Allianz die Erwartungen von Analysten. Die Dividende soll überraschend stark von 7,60 auf 8 Euro steigen. Hinsichtlich der Ziele für 2018 gab sich Konzernchef Oliver Bäte allerdings deutlich vorsichtiger als die Branchenexperten.

Der Anlagenbauer und Industriegas-Hersteller Linde sollte im Handelsverlauf ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die EU-Kommission will nämlich ihre voraussichtliche Entscheidung zur Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair bekannt geben. Linde hat sich inzwischen auf höhere als zuvor erwartete Hürden der Kartellbehörden eingestellt. Allerdings würden die mit Praxair vereinbarten Obergrenzen für Veräußerungszusagen nicht überschritten, hatte das Linde-Management erst vor etwas mehr als einer Woche gesagt.

onvista/dpa-AFX
Foto: Deutsche Börse

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