Walt Disney: Landet der Unterhaltungsgigant einen großen Coup mit der NBA? – Gebrauchen könnten es Mickey Mouse & Co

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Die Corona-Pandemie trifft Walt Disney mit voller Wucht. Disney verbuchte im ersten Quartal des laufenden Jahres zwar noch einen Gewinn von 460 Millionen Dollar, doch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum brach der Überschuss allerdings um mehr als 90 Prozent ein. Zwar öffnen die ersten Vergnügungsparks wieder und die Kinos dürften auch langsam folgen, doch die Besucherzahlen dürften weit unter den gewohnten Zahlen bleiben. Daher sind Lösungen und neue Wege gefragt, um auf der Einnahmenseite wieder für neuen Schwung zu sorgen. Eine Idee mit der NBA lässt jetzt aufhorchen.

Vergnügungsparks haben genügend Platz

LeBron James und Kawhi Leonard bei Micky Maus und Donald Duck: Die NBA plant offenbar eine spektakuläre Fortsetzung ihrer seit März wegen der Corona-Krise unterbrochenen Saison. Nach übereinstimmenden US-Medienberichten befinden sich die Bosse der besten Basketball-Liga der Welt in Gesprächen mit dem Betreiber von Disney World, um in Orlando doch noch einen sportlichen Meister zu küren. NBA-Sprecher Mike Bass sagte am Samstag, die Gespräche seien aber noch in einem informellen Stadium. Demnach denkt die Liga an eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs Ende Juli.

Das Gelände, auf dem es nahezu 24 000 Hotelzimmer gibt, soll auch für Training und Unterbringung genutzt werden. Teil von Disney World ist der ESPN Wide World of Sports Complex mit diversen Arenen. Das Walt Disney World Resort ist mit einer Gesamtfläche von 15 000 Hektar einer der größten Freizeitpark-Komplexe der Welt. Zur Debatte standen zuletzt auch Begegnungen im Glücksspielparadies Las Vegas oder in Houston.

Laut NBA-Sprecher Bass arbeitet die Liga mit Experten und Behörden an einem Konzept, das die Gesundheit aller Beteiligten sichern soll. Die NBA gehörte im März zu den ersten Sportligen, die ihren Spielbetrieb unterbrach, nachdem der Franzose Rudy Gobert von den Utah Jazz positiv getestet worden war. Seitdem hatten sich zahlreiche Spieler mit dem Virus infiziert, unter anderem Superstar Kevin Durant.

Die USA sind sehr stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Dennoch hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt gesagt, er wünsche sich eine Rückkehr des Sports. Trump hatte die Profiligen – außer der NBA noch die NHL, die NFL und die MLB – aufgefordert, Konzepte dafür vorzulegen.

Ein großes Thema sind die notwendigen Tests für die Spieler und Betreuer. Dies sei „ein Schlüssel für unsere Rückkehr zum Spielen“, sagte Bass. Viele US-Bürger sehen es aber kritisch, dass den Sportligen regelmäßige Testreihen ermöglicht werden sollen, während viele normale Amerikaner kaum die Chance auf Tests haben.

Die Spieler scheinen einer Saisonfortsetzung, wenn auch ohne Zuschauer, positiv gegenüberzustehen. LeBron James hatte zuletzt einige Male gefordert, man dürfe die Saison nicht einfach vorzeitig abschreiben. Auch Nationalspieler Daniel Theis kann sich eine Wiederaufnahme der Saison vorstellen und hatte dafür sogar Disney World ins Gespräch gebracht. „Ich fände es gut, wenn alle Spieler mit ihren Familien für die Zeit in Disney World in Orlando untergebracht werden“, sagte Theis, Vater von zwei kleinen Kindern, der „Sport Bild“.

Zum Zeitpunkt des Abbruchs waren rund 80 Prozent der Hauptrunde absolviert. Ob die restlichen Partien noch gespielt werden sollen oder es direkt mit den Playoffs losgehen würde, ist noch offen.

Disney könnte mit dem Plan zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen würde der Freizeitpark wieder Erlöse abwerfen und zum anderen hätte der hauseigne Sportkanal wieder Futter zum senden. Da die Börsen in den USA heute aufgrund des Memorial Days geschlossen sind, ist noch nicht klar, ob die Pläne der Aktie weiter auf die Sprünge helfen könnten.

Von Markus Weingran

Foto: Jerome LABOUYRIE/shutterstock.com

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