Welttourismusorganisation erwartet mehr Urlaub im eigenen Land

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Welttourismusorganisation UNWTO erwartet wegen der Coronavirus-Krise ein geändertes Reiseverhalten der Urlauber.

"Wir werden diesen Sommer mehr Reisende sehen, die im eigenen Land bleiben – allein schon, weil die Airlines erst ab Ende Juli, Anfang August wieder ihre vollen Kapazitäten einsetzen", sagte UNWTO-Generalsekretär Surab Pololikaschwili dem "Handelsblatt" laut Vorabbericht vom Donnerstag. Zudem suchten Reisende jetzt Ziele abseits des Massentourismus. "Es wird einen Boom bei Reisen in ländliche Gebiete geben. Spanien hat bereits 70 Prozent aller Reservierungen für Destinationen auf dem Land erhalten."

Die UNWTO hatte Anfang Mai prognostiziert, die Touristenzahl werde im laufenden Jahr um 60 bis 80 Prozent einbrechen. Pololikaschwili sagte nun, er rechne mit einem Rückgang der internationalen Besucherströme um 70 Prozent. "Das ist der größte Einbruch des internationalen Tourismus seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1950er-Jahren." Die Prognose basiert demnach auf der Annahme, dass Länder weltweit ab August nach und nach ihre Grenzen öffnen. Für die langfristigen Aussichten gab sich der Tourismusexperte vorsichtig: "Die Branche ist sehr widerstandsfähig. Allerdings wird es eine Weile dauern, bis wir die Rekorde der vergangenen Jahre wieder erreichen", sagte der UNWTO-Chef der Zeitung.

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