Wirecard-Aktie: Das ist die künftige (Aus-)Richtung des Konzerns!

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Die Aktie von Wirecard hat in diesem noch recht jungen Börsenjahr bereits einige größere Meldungen von sich gegeben. Zwar ist es im Kontext der „Financial Times“ und auch der bisherigen Partnerschaften vergleichsweise ruhig gewesen. Dafür gab es jedoch an anderer Stelle einen Paukenschlag.

Per 10. Januar ist der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Wulf Matthias mit sofortiger Wirkung zurückgetreten und für ihn ist mit Thomas Eichelmann ein anderer Funktionär nachgerückt, der möglicherweise etwas mehr Bewegung und Dynamik in dieses Aufsichtsgremium bringen könnte.

Bereits wenige Wochen nach seiner Ernennung hat der Funktionär nun auch bekannt gegeben, in welche Richtung Wirecard zumindest im Bereich des Managements gehen soll. Lass uns diesbezüglich mal einen Blick auf wesentliche Neuerungen werfen.

Mehr Bewegung auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene

Wie Eichelmann im Rahmen eines Interviews mit dem „Manager Magazin“ verlauten ließ, könne er sich einige Veränderungen und Kompetenzverlagerungen im Bereich des Vorstands vorstellen. So sei eine Erweiterung um bis zu zwei Mitglieder in seinem Sinne, die sich eigenständig um die Bereiche Personal und internationaler Vertrieb kümmern sollen. Zwei Aufgaben, die bislang von den bisherigen Mitgliedern mitverantwortet wurden.

Gesetzt im engsten Managementkreis sei dabei jedoch der derzeitige CEO und inzwischen langjährige Konzernlenker Markus Braun. Bei vier amtierenden Vorständen würden jedoch per Ende des Jahres die Verträge auslaufen. Spannend, wie es hier wohl weitergeht, auch in Anbetracht der angestoßenen Veränderung.

Veränderungen könnte es zudem auch im Aufsichtsrat geben. Demnach könnten nach Eichelmann noch mehr Kapazitäten und Kompetenzen in dieses Gremium verlagert werden, um den Vorstand kritisch und konstruktiv in die nächste Phase zu begleiten. Eine gehaltvolle Aussage, die definitiv darauf deuten lässt, dass der Aufsichtsrat möglicherweise künftig härter und kritischer durchgreifen möchte. Das könnte ebenfalls zu einem leichten, inneren Machtkampf zwischen Großaktionär und CEO Braun und diesem Gremium führen. Wer weiß.

Für Investoren eine durchaus positive Nachricht

Für Investoren könnten das durchaus positive Nachrichten sein. Ein stärkerer Aufsichtsrat, der Druck auf das Management ausübt, könnte in diesen Zeiten vielleicht genau das Richtige sein, um Wirecard in die Spur zu rücken.

Gerade in Anbetracht des Themenkomplexes „Financial Times“ und bilanzielle Unregelmäßigkeiten wurden schließlich bereits Forderungen nach mehr Unabhängigkeit, mehr Druck, mehr Prüfungen laut. Vielleicht wird dieser Ruf jetzt mit Eichelmann als Aufsichtsratschef verstärkt. Immerhin war der Funktionär bislang Vorsitzender des Prüfungsausschusses, also einem Organ, das für die kritische Auseinandersetzung mit dem Konzern verantwortlich gewesen ist.

Das könnte wiederum langfristige zu Veränderungen hinsichtlich mehr Transparenz, mehr Kommunikation und überhaupt mehr Klarheit führen. Ein Wandel, der hier angestoßen wird, mit dem Wirecard mehr in Richtung Großkonzern geschubst wird, was Investoren grundsätzlich als positiv werten sollten.

Spannend, wie es weitergeht

Im Endeffekt könnte der Wandel innerhalb der Führungsriege daher eine interessante Wendung bedeuten. Letztlich bleibt natürlich abzuwarten, welche Pläne wann und wie durchgesetzt werden, zumal diese noch beschlossen werden müssen. Eichelmann zeigt jedoch sehr deutlich, dass er seine Funktion ernst nimmt und nicht bloß Ja und Amen zu den Entscheidungen des Vorstands sagen wird.

Dieses Feedback und diese Kritik könnten mittel- bis langfristig zwar zu Reibereien führen, allerdings auch zu konstruktiven Verbesserungen. Ein elektrisierender Weg daher, auf dem sich Wirecard rein führungstechnisch derzeit befindet.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Ralf Anders

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