Wirecard: Legt die „Financial Times“ wieder los? – Gibt es doch etwas zu verbergen?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Erneut gab es heute ein böses Erwachen für Wirecard-Anleger. Gut eine Stunde vor Handelsstart tauchte die Aktie auf Tradegate um über 13 Prozent ab. In den Handel startete die Aktie daraufhin mit einem Verlust von über 7 Prozent und erholte sich dann wieder etwas. Grund für die neuerliche Verunsicherung war mal wieder ein Artikel der „Financial Times“.

Das Spielchen geht weiter

Die Financial Times legt vor, Wirecard dementiert wenig später. Diesmal geht es um einen Mitarbeiter des Bezahldienstleisters aus Singapur. Dienstag-Abend wurde bekannt, dass Wirecard den für Asien verantwortliche Accounting-Manager freigestellt hat. Wenig später berichtete die „FT“, dass der Dax-Konzern den Kontakt zu dem Mitarbeiter verloren hat, was die Aktie unter Druck setzte. Heute erfolgt dann das obligatorische Dementi aus Aschheim. Heute erklärt Wirecard, dass der entsprechende Mitarbeiter für das Unternehmen aber erreichbar sei und bringt wieder etwas Ruhe in den Kurs.

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Wirecard blitzt vor Gericht ab

Zu einer weiteren sehr interessanten Textpassage im betreffenden „FT“-Artikel bezieht Wirecard allerdings keine Stellung. Die „Financial Times“ beruft sich bei ihren Recherchen auf Angaben der Staatsanwaltschaft von Singapur bei Gericht. Die Richter hatten eine Klage von Wirecard abgewiesen, die den Umfang dortiger Ermittlungen beschränken und zur Herausgabe von beschlagnahmten Unterlagen führen sollte, allerdings auch beinhaltet, dass Wirecard nicht „alle“ Dokumente vorlegen müsse, wie von der Staatsanwaltschaft verlangt.

Gibt es etwas zu verbergen?

In einer Pressemitteilung zu der Durchsuchung des Büros in Singapur sagt Wirecard seine vollständige Kooperation mit den Behörden zu. Der Mobile-Payment-Spezialist habe den Ermittlern in Singapur Informationen ausgehändigt. Man arbeite eng mit der Polizei zusammen. Laut „FT“-Bericht hat Wirecard aber eine Klage eingereicht, um Dokumente zurückzubekommen beziehungsweise nicht alle Unterlagen aushändigen zu müssen. Passt irgendwie nicht ganz zusammen.

Aktie erholt sich leicht - bleibt aber im Minus

Der neuerliche Artikel der „Financial Times“ hat die Erholung der Wirecard-Aktie Richtung 200-Tage-Linie, die aktuell bei 151 Euro liegt, wieder abgebrochen. Jetzt kämpft das Papier erneut mit der Marke von 120 Euro.

Chart Wirecard mit 200-Tage-Linie / 1 Jahr

Von Markus Weingran

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Foto: Denys Prykhodov / Shutterstock.com

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