Wirtschaftskrise in Syrien führt zu mehr Hunger - Neue US-Sanktionen
DAMASKUS (dpa-AFX) - Die schwere Wirtschaftskrise in Syrien führt zu immer mehr Hunger und Armut in dem Bürgerkriegsland. Landesweit hätten dort nach Schätzungen rund 9,3 Millionen Menschen nicht genug zu essen - und damit so viele wie noch nie. Wie die Sprecherin des UN-Nothilfebüros Ocha, Danielle Moylan, der Deutschen Presse-Agentur sagte, seien das rund 1,4 Millionen Menschen mehr als vor einem halben Jahr. Dazu trügen vor allem gestiegene Lebensmittelpreise bei. Sie hätten nach Daten des Welternährungsprogramm WFP ein Rekordhoch erreicht.
Neue US-Sanktionen, die die Regierung in Washington von diesem Mittwoch an erlassen kann, könnten die Krise weiter vergrößern. Der im vergangenen Dezember verabschiedete sogenannte Caesar Act richtet sich nicht nur gegen die syrische Führung um Machthaber Baschar al-Assad, sondern auch gegen deren enge Verbündete Russland und Iran. Washington kann nun weltweit Personen und Firmen bestrafen, wenn sie Syriens Regierung Hilfe leisten oder russische und iranische Militäraktivitäten in dem Bürgerkriegsland unterstützen.
Ausdrücklich sanktioniert werden vor allem Aktivitäten beim Ausbau der syrischen Öl- und Gasproduktion sowie im Bausektor. Das kann etwa Firmen treffen, die dort in den Wiederaufbau investieren wollen. Syrien erlebt seit Monaten eine schwere Wirtschaftskrise. Das syrische Pfund fiel in der vergangenen Woche auf ein Rekordtief. Viele Syrer klagen über massiv steigende Preise und einen Mangel an lebenswichtigen Gütern wie Medikamente. Im Süden Syriens kam es zu Protesten gegen die Wirtschaftskrise und gegen Machthaber Assad./jku/DP/zb