Wirtschaftsminister: Litauen hat von Euro-Einführung profitiert

dpa-AFX · Uhr

VILNIUS (dpa-AFX) - Litauen hat nach Ansicht von Wirtschaftsminister Virginijus Sinkevicius von der Einführung des Euro profitiert. Die Übernahme der Gemeinschaftswährung, die der Baltenstaat im Nordosten Europas als 19. und bislang letzter EU-Staat zu Jahresbeginn 2015 eingeführt hatte, habe "erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen" gehabt, sagte Sinkevicius der Deutschen Presse-Agentur in Vilnius.

Im Zuge des Beitritts zum Euroraum sei die Bonitätsbewertung Litauens durch Ratingagenturen erhöht worden, wodurch die Zinsen auf dem Finanzmarkt für den Staat, die Bevölkerung und Unternehmen gesunken seien. Auch seien Kosten für Währungsumrechnungen weggefallen und grenzüberschreitende Zahlungen in Euro billiger geworden, sagte Sinkevicius. Bestätigt wird er in seiner Einschätzung von Analysen und Daten der litauischen Zentralbank.

Dennoch steht die EU-Währung bei der Bevölkerung des Ostseestaats, der trotz wirtschaftlichen Aufschwungs weiter eines der ärmsten Eurozone-Länder ist, nicht besonders hoch im Kurs. Ende 2018 fanden in einer Eurobarometer-Umfrage nur 42 Prozent der befragten Bürger den Euro gut, fast ebenso viele - 40 Prozent - hielten ihn für eine schlechte Sache für ihr Land. Das ist die niedrigste Zustimmungsrate im Euroraum. Die Befürwortung des Euro als EU-Währung hat zuletzt aber zugenommen./awe/DP/fba

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