Wirtschaftsweise gegen Autoprämie - Historischer Einbruch erwartet

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Berlin (Reuters) - Die fünf Wirtschaftsweisen warnen die Regierung vor Kaufprämien für Autos und ähnliche branchenspezifische Hilfen in der Corona-Krise.

Solche Projekte würden die tendenziell bestehenden Strukturen verfestigen, ohne eine durchschlagende konjunkturelle Wirkung zu erzielen, begründeten die Experten um ihren Vorsitzenden Lars Feld in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Freitagausgabe). Stattdessen solle der Staat breit wirkende Maßnahmen ergreifen wie die Ausweitung der Möglichkeiten zum steuerlichen Verlustrücktrag und -vortrag. Damit diejenigen Unternehmen unterstützt werden, die in den vergangenen Jahren erfolgreich waren und Gewinne erzielten, in diesem Jahr jedoch wegen der Corona-Pandemie Verluste erwarten.

Der Staat könne zudem die Energiekosten senken, um private Haushalte und Unternehmen zu entlasten. Dazu könne etwa die Stromsteuer gesenkt werden. Gefördert werden sollten zudem private und öffentliche Investitionen - etwa in Bildung und Verkehrsinfrastruktur.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - wie das Gremium offiziell heißt - rechnet mit einem "historisch großen Einbruch" der deutschen Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr 2020 durch die Corona-Krise. Trotz beispielloser Rettungsmaßnahmen durch den Staat bestehe für viele Unternehmen die Gefahr einer Insolvenz.

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