Zalando: US-Daten heben die Stimmung ++ Schaeffler: Mittelfristig Probleme? ++ Dax: Keine Kraft über die Feiertage getankt

onvista · Uhr

Die Weihnachtsfeiertage haben die Stimmung im Dax nicht sonderlich steigen lassen. Während wir an den besinnlichen Tagen an der Wall Street eine deutlich im Plus endende Achterbahnfahrt gesehen haben, lächelt der deutsche Leitindex heute nur müde über so starke Bewegungen. Zum Handelsstart verliert er 0,18 Prozent auf 10.614,28 Punkte.

USA und China verhandeln wohl weiter

In der Woche nach dem 7. Januar soll eine Delegation der US-Regierung nach Peking zu Gesprächen mit chinesischen Regierungsvertretern reisen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag. Bloomberg berief sich dabei auf zwei namentlich nicht genannte Personen, die mit der Sache vertraut seien.

Wie die Agentur weiter berichtet, soll die amerikanische Delegation vom stellvertretenden Handelsbeauftragten Jeffrey Gerrish angeführt werden. Die Behörden wollten sich auf Nachfrage von Bloomberg nicht dazu äußern. Zuvor war bereits gemeldet worden, dass Vertreter der USA und der Regierung in Peking in den vergangenen Wochen miteinander telefoniert hätten.

Schaeffler: Kommenden Jahre bleiben anspruchsvoll

Die Probleme der Autobranche könnten den Zulieferer Schaeffler auch mittelfristig vorsichtiger stimmen. „Es wird schwieriger, unter den neuen Rahmenbedingungen die Mittelfristziele bis 2020 zu erreichen“, sagte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld in einem Interview der „Welt“ kurz vor Heiligabend. Am 6. März sollen eventuelle Anpassungen mitgeteilt werden.

Ganz überraschend dürfte das für Branchenkenner aber nicht kommen. So hatte Schaeffler wegen des schwierigen Geschäftsumfeldes erst Ende Oktober die Prognosen für 2018 nach unten geschraubt. Damit war Schaeffler nicht alleine. Vielen Unternehmen machen der Wandel hin zur Elektromobilität, die Folgen der Handelskonflikte rund um den Globus und die Umstellung auf den EU-Abgas- und Verbrauchsstandard WLTP zu schaffen.

Airbus: US-Konkurrent schnappt sich den Auftrag

Die Aktien des Flugzeugbauers sind am Donnerstag im Handel mit einem Abschlag von über Flyadeal zu Gunsten des US-Rivalen Boeing.

Wie am vergangenen Freitag bekannt worden war, hat sich Flyadeal zur Bestellung von 30 Maschinen des Mittelstreckenjets 737-Max mit der Option auf 20 weitere Flugzeuge verpflichtet. Beide Seiten müssten aber noch den endgültigen Vertragsbedingungen zustimmen, wie Boeing mitteilte. Bisher besteht die Flotte von Flyadeal nur aus Airbus A320-Maschinen.

Kurz & knapp:

Zalando: Die Gewinnwarnung eines britischen Konkurrenten hat die Aktie unter Druck gesetzt. Gute Daten aus den USA lassen die Wertpapiere heute wieder um über 3 Prozent anspringen. In Amerika waren starke Einzelhandelswerte am Vortag eine wichtige Triebfeder eines marktbreiten Kurssprungs. Sie hatten zur Wochenmitte an den New Yorker Börsen von der Hoffnung auf eine starkes Weihnachtsgeschäft profitiert, und Anleger lassen sich nun hierzulande von dieser wieder aufkeimenden Zuversicht anstecken.

Index-Änderungen: Die Anfang Dezember bekannt gegebenen Änderungen im MDax und SDax werden an diesem Donnerstag umgesetzt. Der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec steigt in den Index der mittelgroßen Werte MDax auf und der Börsenneuling Knorr-Bremse in den SDax. Aus dem MDax steigt der Ticketvermarkter CTS Eventim ab und wechselt in den SDax. Die Aktien von Baywa müssen weichen.

Volkswagen: Die Wolfsburger wollen den schleppenden Ausbau der Lade-Infrastruktur für E-Autos mit mobilen Schnellladesäulen beschleunigen. Die Säule könne auf öffentlichen Parkplätzen oder Firmengeländen aufgestellt werden – das Schnellladen dauere durchschnittlich 17 Minuten, teilte die VW-Konzernsparte der Komponentenwerke mit. Für ein Pilotprojekt in Wolfsburg sollten erste mobile Ladesäulen im ersten Halbjahr 2019 aufgestellt werden.

Von Markus Weingran

Bild: nitpicker / Shutterstock.com

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