Zooverband: 'Größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg'

dpa-AFX · Uhr

HANNOVER (dpa-AFX) - Deutsche Zoos haben nach Verbandsangaben seit Beginn der Pandemie Millionenverluste gemacht. "Wenn man jetzt weiß, dass die täglichen Kosten für Zoos sehr hoch sind, kann man sicherlich nachvollziehen, dass dies die größte Krise für die deutschen Zoos seit dem Zweiten Weltkrieg ist", sagte Sebastian Scholze, Pressesprecher des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Pfleger und Veterinäre kümmerten sich um die Tiere, auch wenn keine Besucher kommen. "Ein Zoo lässt sich nicht so einfach herunterfahren wie vielleicht ein Autowerk", erklärte Scholze. Mehrere Zoos gaben dem RND gegenüber an, dass unter anderem bei Bau- und Modernisierungsvorhaben gespart werde. Die Versorgung der Tiere leide nicht.

Der Verband der Zoologischen Gärten pocht auf finanzielle Unterstützung bei längeren pandemiebedingten Zooschließungen: "Nach den vielen Monaten der Schließung vor allem zuletzt im Winter und für den Fall, dass also Zoos wieder über längere Zeit geschlossen werden müssen, halten wir mit Nachdruck an unserer Forderung nach einem nationalen, finanziellen Hilfsprogramm zugunsten der Zoos fest", forderte Präsident Jörg Junhold einer Mitteilung zufolge.

Die Änderung des Infektionsschutzgesetzes könnte nun etwas Erleichterung bringen. Die Außenbereiche von Zoos und botanischen Gärten sollen für Besucher mit aktuellem Negativ-Test auch dann offen bleiben, wenn die Bundes-Notbremse greift, also die Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegen./wea/DP/zb

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