Zuschuss für E-Autos wird immer öfter nachgefragt - Rekord im Juli

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Berlin (Reuters) - Die finanzielle Förderung zum Kauf von Elektroautos wurde im Juli so stark nachgefragt wie noch nie seit ihrer Einführung Mitte 2016.

Im abgelaufenen Monat wurden 19.993 Anträge für die sogenannte Innovationsprämie gestellt, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Insgesamt wurden dieses Jahr bis Ende Juli damit 69.606 Anträge gestellt - fast 79 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2019.

Die Bundesregierung fördert seit Jahren den Kauf von Elektroautos und Hybridmodellen. Im Rahmen des jüngsten Konjunkturprogramms zur Bewältigung der Coronavirus-Krise wurde der staatliche Anteil bei der Förderung verdoppelt. Dies gilt seit dem 8. Juli. Außerdem wurde die Mehrwertsteuer zeitlich befristet gesenkt, was unter anderem der Autobranche helfen dürfte. Bis Ende 2021 können Käufer von E-Autos einen Zuschuss von bis zu 9000 Euro bekommen, bei Hybridmodellen sind es maximal 6750 Euro.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier sagte, die erhöhte Förderung gebe zum richtigen Zeitpunkt konjunkturellen Schwung. "Unser Ziel ist es, dass der Aufschwung im Herbst deutlich an Fahrt gewinnt." Deutschland droht dieses Jahr wegen der Pandemie die schwerste Rezession der Nachkriegszeit, allerdings dürfte sich die Lage im Jahresverlauf verbessern.

Für die Bearbeitung der Anträge ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zuständig. "Wir sind zuversichtlich, dass die hohe Nachfrage weiter anhält", sagte Bafa-Präsident Torsten Safarik. In den ersten sieben Monaten 2020 bezogen sich fast 44 Prozent der Anträge auf Hybridmodelle. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 27 Prozent.

Die Förderung der Hybridmodelle ist umstritten, weil viele davon praktisch nie elektrisch gefahren werden. Kritiker bemängeln daher, dass diese nur auf dem Papier klimafreundlich sind. Fraglich ist aber, ob die Produktion von reinen E-Autos ausreicht, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Bei vielen deutschen Herstellern liegt der Fokus weiterhin auf Verbrennern und Diesel-Fahrzeugen.

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