10 Fonds im Crashtest: Die besten Fonds für australische Aktien

DAS INVESTMENT · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die australische Wirtschaft wandelt sich - weg vom bislang dominierenden Rohstoff-Sektor und hin zu anderen aussichtsreichen Branchen. Der aktuelle Crashtest untersucht, welche Fondsmanager mit diesem Wandel am besten zurechtkommen.

Australien hat jahrelang stark vom Rohstoff-Boom in China profitiert. Seine Bodenschätze haben das Land reich gemacht. Jetzt leidet die Wirtschaft. Da die Bergbauindustrie in den kommenden Jahren weiter schrumpfen wird, wandelt sich das australische Wirtschaftswachstum weg vom Minengeschäft.

"Diese Neuausrichtung könnte langsam und holprig verlaufen, da der Einbruch bei den Rohstoffpreisen das Wachstum der Haushaltseinkommen, die Unternehmensgewinne und die Staatseinnahmen reduziert hat", erklärt Pak-Luan Yeoh. Die Managerin des Crashtest-Siegers Fidelity Australia erwartet dennoch, dass die langfristigen strukturellen Vorteile des Landes - eine schnell wachsende Bevölkerung, niedrige Staatsschulden und diverse Neuerungen im Gesundheits-, Bildungs- und Finanzsektor - den australischen Aktienmarkt 2016 unterstützen werden.

Im bisherigen Jahresverlauf liegt der wichtigste australische Aktienindex, der S&P ASX 200, leicht im Minus. Euro-Anleger retten Währungsgewinne ins Plus. Auch 2014 hat der schwache Euro die Performance auf knapp 10 Prozent aufgestockt. 2013 hingegen hat der Wechselkurs die gesamte Performance in Höhe von 20 Prozent aufgefressen.

Insgesamt erfüllten zehn Australien-Fonds die Bedingungen für den Crashtest. Der erste Platz geht an ein aktives Management. Platz 2 und 3 sicherten sich ETFs von Lyxor und DB X-Trackers auf den S&P ASX 200. Ein dritter ETF von I-Shares auf den MSCI Australia belegt Platz 6. Währungsgesichert ist keiner. Beim I-Shares-Fonds dürfen Anleger noch über den Umweg der Fondswährung US-Dollar rechnen.

Die drei Sieger-Fonds im Kurz-Porträt

Platz 1: Fidelity Australia Fund

"Ich sehe weiter eine Reihe verlockender Anlagemöglichkeiten im Markt, sagt Pak-Luan Yeoh. Vor allem Unternehmen mit hohen nachhaltigen Renditen aufs investierte Kapital und einem starken Cashflow mag die in Sydney beheimatete Fidelity-Managerin. "Die niedrigen Zinsen und die Abwertung des Australischen Dollar helfen die Auswirkungen der fallenden Rohstoffpreise aufzufangen, vor allem unterstützen sie den Wohnungsbau, den Inlands-Tourismus, das verarbeitende Gewerbe und den Export", so Yeoh. Zudem erwartet sie, dass die staatlichen Investitionen in Infrastruktur 2016 anziehen.

Yeoh managt den größten in Deutschland angebotenen Australien-Fonds, rund 330 Millionen Euro ist der bereits 1991 aufgelegte Fonds schwer. Sie ist reine Bottom-up-Stockpickerin. Neben Unternehmen hoher Qualität hat sie auch mittlere und kleine Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial im Portfolio, vereinzelt mischt sie auch Turnaround-Kandidaten bei.

Knapp ein Fünftel des Portfolios steckt in Unternehmen mit einem Börsenwert von weniger als 5 Milliarden Australischen Dollar (3,3 Milliarden Euro). Bis zu 40 Aktien sind meist im Portfolio, zurzeit sind es 39. Zu den Top-10-Positionen zählen neben den vier großen Banken auch die relativ deutlich übergewichteten Aktien von Sydney Airport, dem Pharma-Unternehmen CSL und dem Energiekonzern Caltex Australia, der unter anderem ein Tankstellennetz betreibt.

Ihre Benchmark, den S&P ASX 200, hat Yeoh in den vergangenen Jahren mal leicht geschlagen, mal hinkte sie etwas hinterher - allerdings nach Fondskosten, womit sie einen Performancevorsprung gegenüber den entsprechenden ETFs aufweisen kann. Die Konzentration auf Qualitätstitel sorgt zudem für eine Marktsensitivität (Beta) von unter 1.

Platz 2: Lyxor ETF Australia S&P ASX 200

Der Fonds der ETF-Tochter der Société Générale bildet die Performance des S&P ASX 200 möglichst genau ab. Der Aktienindex enthält die 200 größten australischen Unternehmen gemäß Streubesitz-Marktkapitalisierung und deckt rund 80 Prozent des australischen Aktienmarkts ab. Er wird als Performanceindex berechnet, also inklusive der Dividenden. Der absolut dominierende Sektor im Index ist das Finanzwesen.

Die vier größten Positionen stellt das australische Bankenquartett aus Commonwealth Bank Australia, Westpac, ANZ und National Australia Bank. Zusammen machen sie rund 30 Prozent aus. Ein weiterer wichtiger Sektor in Australiens Wirtschaft sind Rohstoffe. Im Index stellen sie die zweitgrößte Branche, haben aber nur einen Anteil von etwa 13 Prozent. Wichtigstes Unternehmen ist der globale Rohstoffgigant BHP Billiton.

Lyxor nutzt die synthetische Nachbildung über einen Swap, um die Performance des Index darzustellen. Statt die Unternehmen des S&P ASX 200 zu kaufen, investiert der ETF in einen Korb aus vor allem europäischen Aktien und tauscht dessen Performance (minus dem Swap-Spread) gegen die Indexperformance. Tauschpartner ist Société Générale. Lyxor hat es sich zum Ziel gesetzt, das Kontrahenten-Risiko für jeden ETF auf täglicher Basis auf null zu reduzieren, also deutlich unter die erlaubte Höchstgrenze von 10 Prozent.

Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,4 Prozent. Der Performanceunterschied zum Index lag in den vergangenen beiden Jahren sogar etwas darunter. Der ausschüttende ETF ist in Euro notiert, aber nicht währungsgesichert: Anleger müssen also das Währungsrisiko zum Australischen Dollar einkalkulieren.

Platz 3: DB X-Trackers S&P/ASX 200 ETF

Der ETF der Deutschen Bank bildet wie der zweitplatzierte Lyxor-Fonds den S&P ASX 200 ab, den wichtigsten investierbaren australischen Total-Return-Aktienindex. Die ETF-Plattform der Deutschen Bank ist - nach der Blackrock-Tochter I-Shares - der zweitgrößte Anbieter für börsennotierte Indexfonds in Europa. Bei diesem ETF nutzt DB Trackers eine direkte Nachbildung und investiert in alle 200 Titel entsprechend ihrer Gewichtung im Index. Dabei machen die zehn größten Aktien rund 50 Prozent des Portfolios aus.

Die jährliche Pauschalgebühr für den ausschüttenden, nicht währungsgesicherten ETF liegt bei 0,5 Prozent. Der Performance-Unterschied zum Index variierte in den vergangenen fünf Zwölf-Monats-Perioden von 0,48 bis 0,67 Prozent.

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