Bundesbank - Immobilienkrise in China würde auch Deutschland treffen

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DEUTSCHLAND-BUNDESBANK-CHINA:Bundesbank - Immobilienkrise in China würde auch Deutschland treffen

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Frankfurt (Reuters) - Eine schwere Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt würde nach einer Analyse der Bundesbank auch auf die deutsche Wirtschaft ausstrahlen.

Eine Simulation zeige, dass davon spürbare realwirtschaftliche Effekte auf Deutschland und andere Länder ausgehen könnten, konstatiert die Bundesbank in ihren am Montag veröffentlichten Monatsbericht November. In Deutschland würde dann vor allem wegen verringerter Exporte der Verlust an Wirtschaftsleistung (BIP) bei etwa 0,6 Prozent im ersten Jahr liegen. "Für einige Volkswirtschaften mit einer höheren Handelsabhängigkeit von China fallen die BIP-Verluste noch größer aus", heißt es im Bericht.

Die Zahlungsschwierigkeiten des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hatten zuletzt an den Finanzmärkten die Befürchtung ausgelöst, es könnte zu einem Flächenbrand auf dem chinesischen Immobilensektor kommen. In ihrem Szenario orientiert sich die Bundesbank an der Immobilienkrise in den USA zwischen 2006 und 2009. Sie geht unter anderem von einer Halbierung der Wohnungsbauinvestitionen in China aus. Zudem nimmt sie an, dass die chinesischen Häuserpreise um ein Fünftel sinken. In der Simulation dämpfen der Einbruch der Bauinvestitionen und eine höhere Risikoprämie die gesamtwirtschaftlichen Investitionen in China stark und die Verbraucher schränken ihren Konsum erheblich ein. Unter der Annahme, dass die Wirtschaft in China ohne einen Schock um fünf Prozent wachsen würde, ginge die Wirtschaftsleistung im Reich der Mitte in dem Szenario um zwei Prozent zurück.

Für Frankreich lägen die BIP-Verluste in dem Szenario bei etwas unter 0,5 Prozent. Asiatische Länder wären laut Bundesbank-Simulation viel stärker betroffen. Für Japan lägen die BIP-Einbußen bei fast einem Prozent, für Südkorea sogar bei mehr als zwei Prozent. Für Australien lägen sie bei rund 1,6 Prozent.

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