AKTIE IM FOKUS: Aktienrückkauf ein Segen für leidgeplagte Teamviewer-Anleger

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Umfangreiche Aktienrückkäufe von Teamviewer haben am Mittwoch die Anleger neu für die Papiere begeistert. Der Spezialist für Computer-Fernwartungslösungen, der früh in der Corona-Pandemie noch als Profiteur galt, will bis zu knapp zehn Prozent der eigenen Anteile zurückkaufen. Nach vielen Monaten schlechter Nachrichten und dem Fall auf ein Rekordtief kurz vor Weihnachten erhielt die jüngste Erholung der Papiere damit mächtig Rückenwind: Zuletzt sprangen die Aktien um 15,9 Prozent auf 15,47 Euro hoch.

Nach einem Rekordhoch im Sommer 2020, das von der Home-Office-Offensive getrieben war, wurde der Nachrichtenfluss von dem Unternehmen vor allem im vergangenen Jahr deutlich düsterer - mit mehreren Gewinnwarnungen, zu denen euch teure Sport-Sponsorings beitrugen. Am Markt mehrten sich außerdem die Sorgen vor einer Zeit nach Corona. Vor gut einem Jahr hatten die Titel noch fast 50 Euro gekostet, bis Weihnachten hatten sie dann fast 80 Prozent an Wert eingebüßt. Seit dem Jahreswechsel haben sie nun schon wieder fast ein Drittel zugelegt.

Ein Händler merkte an, dass der Aktienrückkauf zwar nicht ganz unerwartet vermeldet wurde, solche Nachrichten dem Aktienkurs aber dennoch auf die Sprünge helfen. Auch der Goldman-Experte Mohammed Moawalla zeigte sich von dem Schritt nicht überrascht, er sah die Gesamtsumme aber am oberen Ende der Erwartungen von Investoren. Er hatte daraufhin bereits mit einer positiven Kursentwicklung gerechnet.

Die zugleich vorgestellten Quartalszahlen sahen Börsianer im Rahmen der zuvor bekannten Eckdaten. Einen soliden Eindruck mache derweil auch der Ausblick auf das laufende Jahr, in dem das Volumen der sogenannten Billings zwischen 630 Millionen Euro und 650 Millionen Euro erwartet wird. Dabei handelt es sich um eine Kennziffer, die die in Rechnung gestellten Umsätze wiedergibt. Laut Moawalla zeichnet sich mit dem Abschneiden im vierten Quartal ein stabilisierter Geschäftstrend ab.

Der Goldman-Experte betonte aber auch, dass für eine anhaltende Erholung des Aktienkurses eine nachhaltige geschäftliche Besserung erforderlich sei. "Weitere solide und konsistente Quartale könnten die Bewertung im Laufe der Zeit näher an die Durchschnittswerte des Softwaresektors heranbringen", sagte die JPMorgan-Analystin Stacy Pollard./tih/zb/stk

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