Vorbörse: Wall Street erholt sich – Dax höher erwartet – Siemens Energy Aktien fallen
DEUTSCHLAND: – WEITER ERHOLT – Nach guten Vorgaben von den US-Börsen dürfte es am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte weiter aufwärts gehen. Zutrauen in die Wirtschaftskraft der USA hatte in New York am Vortag für Aktienkäufe gesorgt. Die freundliche Börsenstimmung setzte sich dann an den asiatisch-pazifischen Handelsplätzen fort. Aus Unternehmenssicht sollten am Mittwoch frische Geschäftszahlen die Kursentwicklung dominieren.
Der X-Dax <DE0008469008> als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine knappe Stunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,85 Prozent auf 15 372 Punkte. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> wird rund 0,9 Prozent höher erwartet.
„Die Stimmung wird besser“, konstatierte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Intensität der Kursschwankungen lasse nach, das sei ein Zeichen für mehr Zuversicht unter den Investoren. Das Ausbleiben schlechter Nachrichten reiche aus, um Anleger an den Aktienmarkt zurückzulocken.
Der technische Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel gibt allerdings zu bedenken, dass die markttechnischen Warn- und Schwächesignale noch intakt seien. Noch ist eine Fortsetzung der Erholung also keine ausgemachte Sache. So sei der Dax zuletzt unter wichtige Unterstützungen gefallen.
Die Aktien von Siemens Energy <DE000ENER6Y0> reagierten vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate mit einem Minus von 0,8 Prozent auf die Zahlen des Energietechnikkonzerns. Siemens Energy ist durch die schlechten Ergebnisse der Windkrafttochter Gamesa <ES0143416115> im ersten Geschäftsquartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Die erneute Gewinnwarnung von Siemens Gamesa sei ein Rückschlag „und für alle Aktionäre enttäuschend“, kommentierte Konzernchef Christian Bruch.
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Dic Asset <DE000A1X3XX4> profitierte im abgelaufenen Jahr von höheren Mieteinnahmen. Der operative Gewinn (FFO) zog 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent an. Im laufenden Jahr rechnet Dic Asset mit einem Anstieg des operativen Gewinns von bis zu 11 Prozent. Auf Tradegate schnellten die Dic-Papiere zuletzt um 4,3 Prozent nach oben.
Der Technologiekonzern Jenoptik <DE0006229107> hat im vergangenen Jahr wegen einer Übernahme und des Booms in der Chipbranche deutlich mehr umgesetzt und verdient. Der Konzernumsatz legte um 17 Prozent zu. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 59 Prozent, womit das Unternehmen die durchschnittliche Analystenerwartung übertraf. Ein Händler lobte in einer ersten Reaktion vor allem den starken Auftragseingang, der Gutes für 2022 verheiße. Die Marge sehe niedrig aus, liege aber deutlich über dem Unternehmensziel. Die Jenoptik-Titel gewannen auf Tradegate zuletzt 2,6 Prozent.
Der Maschinenbauer Heidelberger Druck <DE0007314007> bleibt trotz der angespannten Lieferketten auf Erholungskurs. Dabei hilft auch der fortgesetzte Konzernumbau. Der Auftragsbestand lag zum Ende des dritten Geschäftsquartals per Ende Dezember über dem Niveau von vor der Pandemie. Die Anteilsscheine stiegen auf Tradegate um 7,2 Prozent.
USA: – GEWINNE – Die Anleger an den US-Börsen haben am Dienstag nach den jüngsten Rückschlägen neuen Mut gefasst. Auf einen uneinheitlichen Handelsstart an der Wall Street und der Technologiebörse Nasdaq folgten schließlich deutliche Gewinne. Am Markt sprachen Börsianer von einem zunehmenden Vertrauen der Anleger in das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten. Der Leitindex Dow <US2605661048> baute seine frühen Gewinne aus und schloss mit plus 1,06 Prozent auf 35 462,78 Punkte knapp unter seinem Tageshoch. Der S&P 500 <US78378X1072> gewann nach einem anfangs kaum veränderten Verlauf 0,84 Prozent auf 4521,54 Punkte. Der Nasdaq 100 <US6311011026>, der etwas schwächer gestartet war, legte sogar um 1,21 Prozent auf 14747,03 Punkte zu.
ASIEN: – GEWINNE – Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben Mittwoch im Sog der Erholung der Wall Street zugelegt. Der Hang-Seng-Index <HK0000004322> in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong stieg zuletzt um gut 2 Prozent. Der chinesische CSI-300-Index <CNM0000001Y0> mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland gewann fast ein Prozent hinzu. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 <JP9010C00002> <XC0009692440> mit einem Plus von rund einem Prozent.
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 165,51 +0,12%
DEVISEN: Der Euro <EU0009652759> hat sich am Mittwoch zunächst kaum bewegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1421 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1408 (Montag: 1,1447) Dollar festgesetzt.
Seit dem deutlichen Sprung der Gemeinschaftswährung über 1,14 US-Dollar letzte Woche Donnerstag hat der Euro an Schwung verloren und konnte die runde Marke nur mit Mühe halten. „Fraglich ist, inwieweit der Euro noch fundamental unterstützt werden kann, denn die Zinserwartungen für die EZB sind schon weit gediehen und wurden zuletzt gedämpft“, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Letztlich habe es die Europäische Zentralbank nicht besonders eilig, während die US-Notenbank Fed im März die Zinswende einleiten wolle. Auf die Notwendigkeit einer weniger expansiven US-Geldpolitik würden auch die am Donnerstag anstehenden Inflationszahlen hinweisen.
Am Mittwoch stehen aus der Eurozone Daten zum deutschen Außenhandel im Fokus. Experten zufolge dürften im Dezember die Exporte und vor allem die Importe im Monatsvergleich zurückgegangen sein.
Euro/USD 1,1425 0,06%
USD/Yen 115,44 -0,09%
Euro/Yen 131,89 -0,03%
ROHÖL: Die Ölpreise haben sich nach ihrem Kursrutsch vom Vortag etwas stabilisiert. Am Mittwochmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 90,72 US-Dollar. Das waren 6 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 5 Cent auf 89,31 Dollar nach.
Zuletzt hatte die Aussicht auf eine Rückkehr der iranischen Ölexporte die Ölpreise unter Druck gesetzt, denn bei den Atomgesprächen mit dem Land scheint sich eine Einigung abzuzeichnen. Falls die Vereinbarungen des Atomabkommens von 2015 wiederbelebt werden, könnte Iran nach Aufhebung der Sanktionen wieder deutlich mehr Erdöl an andere Länder liefern.
Die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA stützte derweil die Preise etwas. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) meldete einen Rückgang der Ölreserven. Im Handelsverlauf werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Diese werden am Markt stark beachtet und könnten für deutliche Impulse bei den Ölpreisen sorgen.
Brent 91,02 +0,24 USD
WTI 89,61 +0,25 USD
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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– EXANE BNP ERHÖHT VOLKSWAGEN-VORZÜGE-KURSZIEL AUF 210 (199) EUR
– EXANE BNP HEBT VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF ‚NEUTRAL‘ (UNDERPERFORM)
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 19,50 (24,00) EUR – ‚NEUTRAL‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 114 (139) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 61 (68) EUR – ‚NEUTRAL‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SCOUT24 AUF 67 (70) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 86 (98) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR LYFT AUF 45 (50) USD – ‚HOLD‘
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PELOTON AUF 60 (90) USD – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 62,30 (61,10) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘
– BARCLAYS SENKT BOOHOO AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (EQUAL WEIGHT) – ZIEL 85 (135) PENCE
– BARCLAYS SENKT CHEMRING GROUP AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OW) – ZIEL 300 (380) PENCE
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 2450 (2900) PENCE – ‚EQUAL WEIGHT‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 74 (72) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– JPM SENKT AUCTION TECHNOLOGY AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERW.) – ZIEL 1041 (1471) PENCE
– JPMORGAN SENKT JCDECAUX AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 27,50 (27,20) EUR
– JPMORGAN SENKT RIGHTMOVE AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 565 (753) PENCE
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR KONE AUF 73 (75) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– RBC HEBT ZIEL FÜR BNP PARIBAS AUF 78 (74) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– RBC HEBT ZIEL FÜR BP AUF 430 (410) PENCE – ‚SECTOR PERFORM‘
– UBS HEBT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 84 (82) CHF – ‚NEUTRAL‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
06:45 NOR: Equinor, Jahreszahlen
07:00 DEU: Siemens Energy, Q1-Zahlen (detailliert) (8.30 h Presse-Call, 10 h Analysten-Call)
07:00 DEU: Dic Asset, Jahreszahlen
07:00 NLD: ABN Amro, Jahreszahlen
07:00 NLD: Akzo Nobel, Jahreszahlen
07:00 SWE: Svenska Handelsbanken, Jahreszahlen
07:30 DEU: Heidelberger Druckmaschinen, Q3-Zahlen (10.00 h Call)
07:30 DEU: Jenoptik, Jahreszahlen
07:30 AUT: Voestalpine, Q3-Zahlen
07:30 NLD: Aegon, Jahreszahlen
07:30 NLD: Adyen, Jahreszahlen
08:00 DNK: A.P. Moller-Maersk, Jahreszahlen
08:00 DEU: DMG Mori, Jahreszahlen
10:00 DEU: Ceconomy, Hauptversammlung (online)
10:00 NLD: Qiagen, Pressegespräch zu den Q4-Zahlen
10:00 DEU: Interhyp, Jahres-Pk
11:00 DEU: Frankfurter Volksbank, Jahres-Pk
12:00 DEU: Robert Bosch, Jahreszahlen
13:00 GBR: GlaxoSmithKline, Jahreszahlen
18:00 FRA: L‘ Oréal, Jahreszahlen
18:30 DEU: Metro AG, Q1-Zahlen
19:00 DEU: Deutsche Börse, Jahreszahlen
22:05 USA: Uber Technologies, Q4-Zahlen
22:05 USA: Walt Disney, Q1-Zahlen
22:05 USA: Mattel, Q4-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
ITA: Buzzi Unicem, Q4-Umsatz
JPN: Toyota Motor, Q3-Zahlen
NOR: Storebrand, Jahreszahlen
USA: Yum! Brands, Q4-Zahlen
USA: CME Group, Q4-Zahlen
USA: Sonos, Q1-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
08:00 DEU: Handels- und Leistungsbilanz 12/21
08:00 DEU: Lkw-Maut-Fahrleistungsindex (Deutschland und Bundesländer), 01/22
10:00 ITA: Industrieproduktion 12/21
11:30 DEU: Anleihe, Laufzeit: 30 Jahre, Volumen: 1,5 Mrd EUR
16:00 USA: Lagerbestände Großhandel 12/21 (endgültig)
16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)
17:00 RUS: Einzelhandelsumsatz 12/21
17:00 RUS: Arbeitslosenquote 12/21
17:00 RUS: Verbraucherpreise 01/22
SONSTIGE TERMINE
10:00 DEU: Pk des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) als Jahresauftakt, Berlin
GBR: German Symposium der London School of Economics
+10.00 Daimler-Chef Ola Källenius
+11.30 Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
+14.30 Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz
+16.00 FDP-Vizeparteichef Johannes Vogel
+18.45 CDU-Bundestagsabgeordneter Philipp Amthor
13:30 DEU: Online-PK Wirtschaftsminister Pinkwart (FDP) stellt Prognosen der Versicherungswirtschaft vor
DEU: Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen
+ 14.30 gemeinsame Pk Schol/Frederiksen
DEU: Abschluss der Veranstaltung Europe 2022
+ 11.40 Online-Podiumsdiskussion mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne)
+ 17.15 Online-Teilnahme Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)
17:00 EUR: EU-Konferenz der Außen- und Gesundheitsminister
+ 19.00 Pk des französischen Außenministers Jean-Yves LeDrian und des Gesundheitsministers Olivier Veran
GBR: MSCI, vierteljährliche Index-Überprüfung
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
08.00 Uhr
Deutschland
Außenhandel Dezember
Leistungsbilanz (Mrd Euro) 20,0 18,9
Handelsbilanz (Mrd Euro) 11,0 11,6
Exporte
Monatsvergleich -0,5 +1,8
Jahresvergleich -2,1 +3,9
10.00 Uhr
Italien
Industrieproduktion Dezember
Monatsvergleich -0,7 +1,9
Jahresvergleich
arbeitstäglich bereinigt +4,6 +6,3
Unbereinigt — +6,3
GROSSBRITANNIEN
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: H-AB / shuttertsock.com