Porsche-Aktie und VW-Aktie: Welche ist nach einem IPO attraktiver?

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Porsche Cayenne

Als Porsche (WKN: PAH003) noch ein eigenständiger Konzern war, stieg auch die Aktie stärker als jede andere Automobilbeteiligung. Dr. Wendelin Wiedeking hatte den Sportwagenbauer zu einem sehr profitablen Unternehmen gemacht. Anders als bei viele Autokonzernen erzielte Porsche stets zweistellige Gewinnmargen und wuchs kräftig. Der Gewinn legte beispielsweise zwischen 1998 und 2008 von 141,6 auf 6.392 Mio. Euro zu.

Doch dann kam der VW (WKN: 766403)-Übernahmeversuch, der aufgrund der Finanzkrise 2008 scheiterte. Am Ende übernahm der Wolfsburger Konzern das operative Porsche-Geschäft und die Porsche Automobil Holding erhielt 53,3 % der VW-Stammaktien. Doch dies war im Vergleich zu den vorherigen Erfolgsjahren für die Porsche-Familie nur ein schwacher Trost. Zudem stieg die Porsche-Aktie seitdem kaum noch.

VW bereitet IPO vor

Dies könnte sich zukünftig wieder ändern, denn VW hat eine Pflichtmitteilung veröffentlicht, nach der es die Porsche AG (das operative Porsche-Geschäft) an die Börse bringen möchte. Eine Eckpunktevereinbarung wurde bereits ausgearbeitet, dass nun der Zustimmung des Vorsandes und des Aufsichtsrates bedarf. Bisherigen Annahmen zufolge könnten 20 bis 30 % der Porsche AG-Aktien an die Börse kommen. Bei einem IPO hätte die Porsche Automobil Holding ein Aktienvorkaufsrecht, das sie wahrscheinlich sehr gern in Anspruch nimmt.

So würde die Porsche-Familie wieder mehr Einfluss auf das operative Geschäft erlangen. Ihr Anteil könnte auf etwa 25 % steigen. Für sie wäre es das Ende einer langen Odyssee und eine große Erleichterung.

VW bleibt allerdings weiterhin Porsche-AG-Hauptanteilseigner. Der Wolfsburger Konzern hat sich nur zur Anteilsabgabe entschieden, um zusätzliche Milliarden Euro für den Konzernumbau in Richtung Elektroantrieb einzunehmen.

Porsche- oder VW-Aktien?

Für Anleger, die sich für die Porsche AG-Aktie interessieren, ist ein Kauf nach dem Börsengang sicherlich vorteilhafter als eine weitere Beteiligung an der Porsche Automobil Holding SE, die dann weiterhin VW-Anteile hält.

Porsche AG-Aktien stehen hingegen für das, was die Wertpapiere vor der Finanzkrise einmal waren und sie könnten sich wieder sehr positiv entwickeln. Das Geschäft steuerte 2020 etwa 39,4 % zum operativen VW-Ergebnis vor Sondereinflüsse bei, obwohl der Absatz-Anteil nur 3,0 % betrug. Dies sagt einiges über die Profitabilität aus. Während Porsche auf eine operative Gewinnmarge von 14,63 % kommt, waren es bei VW allein 2020 nur 3,3 %.

Im Umkehrschluss könnte die VW-Aktie zukünftig schlechter abschneiden als im Zeitraum 2009 bis heute. Das Massenautogeschäft steht weiterhin unter Druck, der durch die Elektroautokonkurrenz weiter zunimmt. Bisher gehen Spekulationen davon aus, dass die Porsche AG in der zweiten Jahreshälfte 2022 an die Börse kommt. Doch dies ist auch von der weiteren Marktentwicklung abhängig.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von PORSCHE AUTOMBL UNSP/ADR und Volkswagen AG.

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