Janet Yellen: US-Finanzministerin spricht sie gegen sofortige Blockade von Ölimporten aus Russland aus – Preise würden „durch die Decke“
Nach den schrecklichen Bildern aus Butscha wird weiterhin diskutiert, wie die Sanktionen gegen Russland weiter ausgebaut werden können, damit Wladimir Putin endlich einlenkt und den Krieg in der Ukraine beendet. Strittig ist dabei vor allen Dingen, ob die Öl- und Gasimporte aus Russland sofort beendet werden sollten. Die Bundesregierung ist dagegen, da Deutschland noch auf das Öl und Gas aus Russland angewiesen ist. Auch die amerikanischen Finanzministerin Janet Yellen hat sich gegen einen sofortigen Importstopp von Öl ausgesprochen.
Der globale Ölpreis würde nach Ansicht von US-Finanzministerin Janet Yellen bei einer kompletten Blockade der russischen Exporte wahrscheinlich „durch die Decke“ gehen. Viele Staaten, vor allem in Europa, seien „sehr abhängig“ von russischem Öl, sagte Yellen am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus. „Wir wollen Russland maximalen Schmerz zufügen, aber auch darauf achten, den Amerikanern und unseren Partnern keinen übermäßigen Schmerz zuzufügen“, sagte Yellen.
Die USA haben den Import von russischem Erdöl wegen des Angriffskriegs in der Ukraine verboten – allerdings machten die Einfuhren nur einen geringen Teil der US-Versorgung aus.
Eine komplette Blockade der russischen Exporte sei angesichts der hohen Nachfrage bei in etwa gleichem Angebot derzeit nicht erstrebenswert, sagte Yellen. Sobald andere Länder und Produzenten ihre Ölproduktion erhöhten, wäre es vielleicht auch möglich, Russlands Exporte noch stärker zu begrenzen, sagte Yellen. Die Preise für Rohöl sind seit Beginn des russischen Konflikts mit der Ukraine bereits deutlich gestiegen.
Redaktion onvista / dpa-AFX
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