Markt-Update: Dax bleibt standhaft – Analysten-Kommentare sorgen für Bewegung bei Medienkonzernen und Automarkt in China schwächelt

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Zum Auftakt in die verkürzte Handelswoche vor Ostern schlägt sich der Dax <DE0008469008> in der ersten Handelsstunde am Montag deutlich besser, als zu nächst erwartet. Während es vorbörslich nach einen Test der psychologisch wichtigen Marke von 14.000 Punkten aussah, startete der deutsche Leitindex mit einem Minus von 1,01 Prozent und 14 140 Punkten. Nach rund einer Stunde Handelszeit ist das Minus sogar auf 0,26 Prozent geschmolzen und der Dax liegt wieder über 14.200 Punkten. Die Bullen bieten den Bären immer noch Paroli. Die Frage ist allerdings: Wie lange noch? Sollte sich die Lage in der Ukraine nicht langsam verbessern, dann könnten die Bären endgültig die Oberhand gewinnen und  den Dax unter die Marke von 14.000 Punkten drücken. Daher ist es für Anleger noch zu früh auf Schnäppchenjagd zu gehen.

Der MDax <DE0008467416> gab im frühen Handel um 0,32 Prozent auf 30 722 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> ist mittlerweile schon schon wieder hauchdünn ins Plus gezogen..

Vor allem die Technologiewerte waren im US-Handel am Freitag wieder unter Verkaufsdruck geraten. Die Straffung der Geldpolitik dämpfe weiter die Risikofreude der Anleger, heißt es bei der Credit Suisse. Insgesamt bleibt die Bank aber für Aktien optimistisch – trotz steigender Anleiherenditen und damit attraktiverer Anlagealternativen. Eine weitere Belastung kommt am Morgen aus Asien: Dort standen die chinesischen Aktienmärkte unter Druck, da die Konjunktursorgen vor allem angesichts der Covid-Ausbrüche zunehmen. Aber auch weiterhin hohe Erzeugerpreise und ein schwächelnder Automarkt drückten den Anlegern auf das Gemüt.

Automarkt wieder rückläufig 

In China ist der Autoabsatz im März zurückgegangen. Die Zahl der an Endkunden verkauften Fahrzeuge sei im Jahresvergleich um 10,9 Prozent auf 1,61 Millionen gesunken, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Montag in Peking mit. Im Vormonat waren die Verkäufe im Jahresvergleich zwischenzeitlich gestiegen. In den Monaten davor war der Absatz vor allem wegen der Lieferprobleme infolge von Chipengpässen zum Teil prozentual zweistellig gefallen.

Im Vergleich zum Vormonat stieg der Absatz an Fahrzeugen im März um gut ein Viertel. Das lag aber daran, dass das chinesische Neujahrsfest mit seinen Feiertagen in den Februar gefallen und deshalb deutlich weniger Fahrzeuge an die Endkunden gegangen waren. Im Januar hatten Händler noch rund 2,1 Millionen Autos verkauft.

Im März wurden aber deutlich mehr E- und Hybrid-Autos abgesetzt. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge mit alternativen Antrieben stieg im Jahresvergleich um knapp 138 Prozent auf 445 000 Stück. So lieferte Tesla <US88160R1014> von seinem chinesischen Werk trotz eines sechstägigen Stillstands aufgrund von Produktionsengpässen und pandemiebedingten Unterbrechungen die höchste Zahl an Elektrofahrzeugen seit Dezember aus.

Wahl in Frankreich wird genau beobachtet

Weiter für politische Verunsicherung sorgt die Wahl in Frankreich. Im Nachbarland kommt es am 24. April zu einer Stichwahl zwischen dem liberalen Präsidenten Emmanuel Macron und der Rechten Marine Le Pen um das höchste Staatsamt. Bei einem Sieg Le Pens würde die seit Jahrzehnten enge Zusammenarbeit zwischen Berlin und Paris schwieriger, gilt Le Pen doch als Euro-Skeptikerin. Die Devisenexperten der Commerzbank hielten jedoch am Morgen als positive Nachricht fest, dass Macron nach der ersten Runde einen deutlichen Vorsprung vor seiner Herausforderin habe, was angesichts der Umfragen nicht sicher gewesen sei.

Umstufungen bewegten einige Werte am deutschen Aktienmarkt. Aixtron <DE000A0WMPJ6> etwa gewannen 3,3 Prozent. Exane BNP Paribas stufte die Titel des auf die Halbleiterindustrie fokussieren Anlagenbauers auf „Outperform“ hoch.

Papiere aus der Medienbranche wie Ströer <DE0007493991>, ProSiebenSat.1 <DE000PSM7770> und RTL <LU0061462528> gerieten unter Druck. Analystin Lisa Yang von Goldman Sachs äußerte sich skeptisch zu den Werbebudgets der Kunden im zweiten Halbjahr und stufte Ströer, ProSiebenSat.1 und RTL ab. Die Kursabschläge reichten von 1,2 bis 3 Prozent.

Die Aktien des Solar- und Windparkbetreibers Encavis <DE0006095003> fielen nach ihrer jüngsten Rally zurück mit einem Minus von mehr als sechs Prozent. Die Analysten von Barcalys stuften die Papiere ab, eine Verschnaufpause sei angesagt. Anleger nahmen Gewinne mit.

Rheinmetall <DE0007030009> gewannen 2,7 Prozent. Die britische Armee erhält laut Unternehmensangaben weitere 100 Radpanzer des Typs Boxer. Die zusätzlichen Fahrzeuge sollen ab 2024 ausgeliefert werden. Grundlage sei ein Vertrag aus dem Jahr 2019, der 523 Radpanzer des Typs Boxer in unterschiedlichen Varianten umfasst. Mitte der vergangenen Woche hatten die Aktien mit fast 210 Euro ein Rekordhoch erreicht, dann aber an Schwung etwas verloren. Rheinmetall ist Profiteur der von der Bundesregierung angekündigten Milliardenoffensive in die Bundeswehr.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Anathomy/shutterstock.com

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