Markt Update: Dax zu Wochenbeginn unter Druck, Roche profitiert weiterhin von Corona-Tests und Philips findet nicht in die Spur zurück

onvista · Uhr

Die dunklen Wolken über den Märkten werden nicht kleiner und die Angst vor einem kräftigen Gewitter an den Börsen wird größer. Der Mix aus einer hohen Inflation, dem Ukraine-Krieg, gestresster Lieferketten und der sich zuspitzenden Corona-Situation in China hat die Sorgen der Anleger wieder in die Höhe schießen lassen. Der Der Dax ist am Montag wegen größer werdender Zins- und Konjunktursorgen unter die Marke von 14 000 Punkte gerutscht. Der deutsche Leitindex sackte bis auf 13 870 Zähler ab, bevor er sich ein Stück weit stabilisierte. Zuletzt büßte er rund ein Prozent ein und kämpfte sich wieder leicht über die Marke von 14.000 Punkten.

Da es heute nicht sehr viele Unternehmensnachrichten gibt, steht am Vormittag das Ifo-Geschäftsklima in Deutschland, das sich laut Ökonomen erneut eingetrübt haben dürfte, im Blick.

Roche kommt gut ins neue Geschäftsjahr

Die Covid-19-Pandemie hat dem Pharmakonzern Roche auch im ersten Quartal 2022 nochmals Rückenwind beschert. So sorgte die anhaltend hohe Nachfrage nach Corona-Test in der Diagnostics-Sparte für weiter steigende Umsätze. Gleichzeitig zogen die Einnahmen im Pharmabereich ebenfalls an. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Auf Gruppenebene setzte Roche in den ersten drei Monaten 16,4 Milliarden Franken (15,9 Mrd Euro) um, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, wie Roche am Montag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen legten die Verkäufe um elf Prozent zu und lagen damit über der Zielsetzung des Roche-Managements. Dieses hatte für das Gesamtjahr ein Wachstum zwischen stabil bis in den niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

In einem angespannten Marktumfeld kann Roche von dem guten Start ins neue Geschäftsjahr nicht profitieren. Die Aktie liegt im Minus.

Philips: Die Probleme werden nicht kleiner

Der Medizintechnikkonzern Philips sieht sich anhaltenden Problemen in der Lieferkette ausgesetzt. Höhere Kosten sowie weitere Rückstellungen für den Rückruf und den Austausch bestimmter Beatmungsgeräte führten im ersten Quartal zu einem höheren Verlust, wie der Konkurrent von Siemens Healthineers am Montag in Amsterdam mitteilte. So stieg der Fehlbetrag im fortgeführten Geschäft verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 34 Millionen auf 152 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) sank um ein Drittel auf 243 Millionen Euro.

Der Umsatz stieg hingegen um zwei Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis sanken die Erlöse hingegen um vier Prozent. Hier sind Effekte aus Währungsschwankungen sowie Zu- und Verkäufe ausgeklammert. Umsatz und bereinigtes Ebita fielen dabei besser aus als von Analysten erwartet. Die Auftragslage zeigte sich robust. So konnte Philips auf vergleichbarer Basis fünf Prozent mehr Neugeschäft hereinholen als im Vorjahreszeitraum.

Dies dürfte die Prognose für das laufende Jahr stützen, erklärte Vorstandsvorsitzender Frans van Houten. Allerdings warnte er vor steigenden Risiken – etwa die sich verschärfende Corona-Pandemie in Teilen Chinas, der Krieg Russlands in der Ukraine, Lieferkettenprobleme sowie die zunehmende Inflation. Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, könnte es Philips zufolge schwieriger werden, die geplanten Margenziele für 2022 zu erreichen. Philips hat für 2022 bislang eine Verbesserung der bereinigten Ebita-Marge um 0,4 bis 0,9 Prozentpunkte in Aussicht gestellt.

Die Aktie verliert in der ersten Handelsstunde fast 10 Prozent

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