ITA-Verkauf soll Ende Juni stehen - Lufthansa prüft Daten

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ITALIEN-ITA-LUFTHANSA:ITA-Verkauf soll Ende Juni stehen - Lufthansa prüft Daten

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Rom/Frankfurt (Reuters) - Die Privatisierung der italienischen Staatsairline ITA soll bis Ende Juni unter Dach und Fach sein.

Bis 23. Mai müssten die Bieter, darunter auch die Lufthansa zusammen mit dem Schweizer Reedereikonzern MSC, bindende Angebote abgeben, sagte der italienische Wirtschaftsminister Daniele Franco am Dienstag im Parlament. Eine Entscheidung solle bis Ende Juni fallen. Neben Lufthansa/MSC hätten der US-Fonds Certares zusammen mit den Airlines Delta und Air France sowie der Airline-Investor Indigo Partners Zugang zu den Wirtschaftsdaten der Gesellschaft. Eine Vorentscheidung über die Zukunft von ITA Airways, Nachfolgerin der chronisch defizitären Alitalia, gibt es Franco zufolge nicht. "Wir werden die drei Offerten transparent prüfen."

Die Lufthansa hatte zusammen mit MSC im Januar als erstes die Hand gehoben und um eine exklusive Verhandlungsfrist von 90 Tagen gebeten. Die Regierung in Rom entschied sich aber für einen offenen Verkaufsprozess, um mehr Interessenten anzulocken. Ein Käufer müsse die Bedingung erfüllen, zu mindestens 51 Prozent in europäischem Besitz zu sein, sagte der Minister. So sehen es EU-Regeln vor, damit Airlines als kritische Infrastruktur in Europa europäische Eigentümer haben.

Die Lufthansa hat großes Interesse am Ausbau ihrer Marktposition am wichtigen italienischen Markt. Sie könnte Europa-Verbindungen wie auch Langstreckenflüge von Italien ausbauen. Die Reederei hat Interesse an der Luftfracht und an Zubringerflügen zu ihren Kreuzfahrtschiffen. Auf ihrer Hauptversammlung erklärte die Lufthansa, Konditionen und Wirtschaftlichkeit des Vorhabens seien entscheidend für einen Einstieg. MSC wäre nach wie vor an einem Mehrheitsanteil interessiert. Die Lufthansa würde einen Minderheitsanteil erwerben, zu dessen Höhe und Preis noch keine Aussagen möglich seien. Der italienische Staat darf der Airline bis 2023 mit insgesamt 1,35 Milliarden Euro Finanzhilfe beispringen. Im vergangenen Jahr flossen schon 700 Millionen Euro. Bei einer Privatisierung würden die Subventionen gekürzt.

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