dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 06.06.2022 - 17.00 Uhr

dpa-AFX · Uhr

Trübe Stimmung bei Chinas Dienstleistern etwas verbessert

PEKING - Die Stimmung im chinesischen Dienstleistungssektor hat sich im Mai ein wenig aufgehellt, signalisiert infolge umfassender Corona-Lockdowns aber weiterhin einen Rückgang der Aktivitäten. Der am Montag vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Service-Bereich stieg von 36,2 Punkten im April auf 41,4 Punkte im Mai. Damit liegt der Index weiterhin unter der Marke von 50 Punkten, unter der von einer Kontraktion der Wirtschaftstätigkeit ausgegangen wird. Zudem hatten Volkswirte im Durchschnitt eine stärkere Stimmungsaufhellung erwartet.

ROUNDUP 4: Die Party ist vorbei - Johnson muss sich Misstrauensvotum stellen

LONDON - Showdown in der "Partygate"-Affäre: Nach Monaten der Kritik muss sich der britische Premierminister Boris Johnson einem Misstrauensvotum seiner Konservativen Partei stellen. Nur wenige Stunden, nachdem in London die letzten Klänge der rauschenden "Jubilee"-Sause für Queen Elizabeth II. verstummt sind, geht es am Montag schon wieder um harte Politik - genauer gesagt: um das politische Überleben Johnsons. Noch am gleichen Tag sollten die 359 Parlamentarier der Tory-Partei darüber entscheiden, ob sie weiter von diesem angeführt werden wollen oder nicht. Stimmt eine Mehrheit gegen Johnson, ist er sein Amt als Premier los.

Bundesnetzagentur warnt nach Lieferstopps vor höheren Gaspreisen

BERLIN - Nach dem russischen Lieferstopp für Dänemark und Shell rechnet der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, mit weiteren Preissteigerungen beim Gas. "Das Gas, das in Europa frei gehandelt wird, dürfte sukzessive weniger werden", sagte Müller dem "Tagesspiegel" (Dienstag). "Wenn die Schraube weiter angezogen wird, seien es auch nur kleine Schritte, wird Gas noch teurer", warnte der Behördenchef. Dass Russland auch Deutschland den Gashahn zudrehen wird, befürchtet Müller aktuell nicht. "Die Gaszuflüsse sind derzeit stabil." Seriöse Vorhersagen seien aber unmöglich, die Bundesnetzagentur könne nur auf Sicht fahren. "Ich wage keine Prognose, die über die nächsten 24 Stunden hinaus geht".

CDU-Generalsekretär unterstützt Lindners Vorhaben einer Steuerreform

BERLIN - CDU-Generalsekretär Mario Czaja unterstützt das von Finanzminister Christian Lindner (FDP) angekündigte Vorhaben einer Steuerreform. Czaja sagte der "Rheinischen Post" (Samstag): "Eine Steuerreform ist zwingend erforderlich." Und er ergänzte mit Blick auf die rot-grün-gelbe Bundesregierung: "Mit einer klugen und ausgewogenen Steuerreform wird Christian Lindner nicht an uns, sondern wenn dann nur an seinen Koalitionspartnern scheitern."

ROUNDUP: Grünen-Chef will Steuerungseffekt beim Klimageld

BERLIN - Grünen-Chef Omid Nouripour sieht das bisherige Konzept für ein soziales Klimageld von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) skeptisch. "Beim Klimageld werden wir darauf achten, dass auch Klima drin ist", sagte Nouripour den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Es müsse "auch einen Steuerungseffekt beim Klimaschutz haben". Beim bisherigen Vorschlag erkenne er diesen nicht.

Presse: Moskau stimmt Getreidelieferungen aus Odessa zu

MOSKAU - Die russische Führung hat einem Medienbericht zufolge mit Kiew und Ankara ein Schema zur Freigabe von Getreidelieferungen aus dem bisher blockierten Schwarzmeerhafen Odessa abgestimmt. "In den Hoheitsgewässern des Nachbarlands übernehmen türkische Militärs die Minenräumung und sie werden auch die Schiffe bis in neutrale Gewässer begleiten", beschrieb die kremlnahe Tageszeitung "Iswestija" am Montag unter Berufung auf Regierungskreise den geplanten Ablauf. Später würden russische Kriegsschiffe die Getreidefrachter bis zum Bosporus eskortieren.

Kreml bezeichnet Europas Luftraumsperre als 'feindliche Handlungen'

MOSKAU - Der Kreml hat die Sperrung des europäischen Luftraums für Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach dessen geplatzter Serbien-Reise als "feindliche Handlung" kritisiert. "Zweifellos können solche feindlichen Handlungen gegenüber unserem Land, gegenüber hochrangigen Vertretern unseres Landes gewisse Probleme verursachen und dazu führen, dass der Zeitplan dieser Kontakte um einige Zeit verschoben wird", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut der Nachrichtenagentur Interfax. Diese Maßnahmen könnten aber prinzipiell Russlands gute Beziehungen zu freundschaftlich gesinnten Staaten wie Serbien nicht zerstören, fügte er hinzu.

ROUNDUP: Konsumstau und Sparboom sind beendet - Wende durch Inflation

MÜNCHEN - Die hohe Inflation und die unsichere Weltlage fressen die hohen Zusatzersparnisse vieler Bundesbürger aus der Corona-Pandemie in Teilen wieder auf. Wie aus Daten der Bundesbank und des Statistischen Bundesamts abzulesen, ist die Phase des außergewöhnlich starken Wachstums der Bankeinlagen beendet. Gleichzeitig sind im ersten Quartal die privaten Konsumausgaben in die Höhe geschossen. Das spiegelt zumindest in Teilen die höheren Lebenshaltungskosten wider.

Steigende Bauzinsen - Experten erwarten Wende am Immobilienmarkt

FRANKFURT - Nach mehr als zehn Jahren Immobilienboom in Deutschland erwarten Experten eine Wende am Wohnungsmarkt. Bisher seien Vorzieheffekte von Menschen zu sehen, die noch schnell Immobilien kaufen wollten, bevor die Bauzinsen weiter steigen, sagte Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW). "Im zweiten Quartal sollten wir dann aber eine Wende am Immobilienmarkt sehen", meint er. "Klar ist, dass mit rapide steigenden Zinsen mehr und mehr Käufergruppen aus dem Markt fallen."

Arbeitgeberverbände warnen vor sofortigem Gasembargo

BERLIN - Arbeitgeberverbände aus Deutschland und Österreich haben sich gegen ein sofortiges Gasembargo gegen Russland ausgesprochen. Ein solches träfe die Wirtschaft in Deutschland und Österreich unvorbereitet und hätte tiefgreifende Folgen für die Unternehmen und ihre Beschäftigung, erklärten Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, und Georg Knill, Präsident der Vereinigung der österreichischen Industrie. Die Konsequenz wären Produktionsausfälle, Produktionsstillstand und eine weitere Deindustrialisierung.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jkr

Meistgelesene Artikel