onvista Börsenfuch: Für Aktien ist man nie zu jung

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Hallo Leute! Als alter Börsenfuchs freut man sich über jeden Mitstreiter in Sachen Aktienförderung. Heute: Voll lobenswert ist die laufende Serie „Verbrauchertipps: Schlaumachen ist klug – vor allem wenn‘s ums Geld geht“ der Düsseldorfer Brilliant Vermögensverwaltung. Aktuelle Folge: Für Aktien ist man nie zu alt. Ich finde diese Verbrauchertipps nicht zuletzt auch deshalb echt gut, weil jedermann sie (anders als das Analystendeutsch) leicht verständlich nachvollziehen kann. Diesmal die Message: Man soll bekanntlich so früh wie möglich mit dem Investieren anfangen – Doch auch für ältere Generationen ist der Einstieg in den Aktienmarkt zu empfehlen – Es ist nur wichtig, dabei ein paar Grundregeln zu beachten.

Immer wieder stellen sich Anleger die Frage, wie hoch denn die Aktienquote im Depot sein darf. Als Faustformel für eine sinnvolle Aktienquote wird gerne folgende Gleichung herangezogen: 100 minus Lebensalter. Das bedeutet, dass eine 25-Jährige eine Aktiengewichtung von 75 Prozent vertragen kann. Ein 50-Jähriger sollte dagegen demnach höchstens einen Anteil von 50 Prozent Dividendenpapiere besitzen, ein angehender Rentner von 65 nur etwa 35 Prozent. Die gängige Begründung: Mit dem Alter sollte man die Aktienquote deutlich senken, weil ein hohes Risiko im Erfolgsfall mitunter zwar für höhere Gewinne sorgen mag. Doch im Alter ist es oft schwierig, noch genügend Zeit zu haben, um Kurseinbrüche aushalten zu können. Diese Börsenweisheit hat jedoch einige entscheidende Haken. Der erste lautet: Auch mit festverzinslichen Papieren, quasi als natürlicher Gegenpart zu Aktien, lassen sich angesichts der hohen Inflationsraten nur noch negative Realrenditen erzielen. Das Vermögen würde so auf Dauer an Wert verlieren. Der zweite Haken besteht darin, dass die Lebenserwartung in den Industrienationen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen ist. „Die Menschen werden immer älter und haben demzufolge mehr Zeit, auch längere Verlustphasen an den Aktienmärkten auszusitzen“, sagt Brilliant-Chef Christian Dagg und betont: „Für Aktien ist man, entgegen der langläufig verbreiteten Annahme, nie zu alt.“

Mir geht’s aber vor allem um das „Gegenteil“: Für Aktien ist man nie zu jung! Denn selbst wer als Bundesbürger voll in Dax & Co. investiert ist oder sich mit einem hohen Aktienanteil seines Portfolios nicht wohl fühlt, kann mit der Aktie viel Gutes tun: Aktien oder Fonds so früh wie möglich jüngeren Generationen schenken. Schon gleich nach der Geburt wird man dann zum indirekten Aktionär, der später einmal sagen kann: „Ich habe mich schon als Baby am Produktivkapital der Wirtschaft begteiligt!“ Mein Plädoyer ist also, Depots mit Aktien, Investmentfonds oder entsprechenden Sparplänen auch für Kinder, Enkel oder Urenkel einzurichten. Nebenbei ist man das leidige Was-soll-ich-bloß-schenken-Problem los. Wichtiger aber der enorme Wertzuwachs mit Aktien nach ein paar Jahrzehnten Vorsorgesparen. Dann gilt: Zufriedene Mienen danken es Ihnen (ein schwarz-weißer TV-Werbespot für Dr. Oetker Backzutaten aus den 1960er Jahren).  

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