BASF-Aktie: Spottbillig oder viel zu teuer?

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Geheimtipp passives Nebeneinkommen Aktien

Als Anleger ist man immer auf der Suche nach Aktien, die vom Markt zu niedrig bewertet werden. Das klingt erst mal ziemlich einfach. In der Realität ist es aber meist sehr schwierig zu beurteilen, welche Aktie aus gutem Grund an der Börse niedrig bewertet wird und welche tatsächlich ein Schnäppchen ist. Eine Aktie aus dieser Kategorie ist definitiv die BASF (WKN: BASF11)-Aktie.

Nimmt man das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) als Maßstab, ist diese Aktie supergünstig bewertet. Aber trotzdem gibt es gute Gründe, hier vorsichtig zu sein. Schauen wir uns aber zuerst einmal an, was die Aktie so günstig erscheinen lässt.

BASF glänzt mit starken Gewinnen

Da wären zunächst einmal die exzellenten Geschäftszahlen. BASF hat im letzten Jahr mit einem Nettogewinn von 6 Euro je Aktie eines der besten Ergebnisse seiner Konzerngeschichte erreicht. Und auch der Umsatz konnte um fast 30 % auf mehr als 78 Mrd. Euro gesteigert werden.

In der ersten Hälfte des laufenden Jahres ist der Umsatz trotz der starken Vergleichszahlen des Vorjahres um weitere 17,6 % auf 46 Mrd. Euro gestiegen. Beim Gewinn ging es zwar leicht bergab, aber das Minus ist mit 0,5 % kaum der Rede wert. Unterm Strich standen 3,65 Euro Gewinn je Aktie.

Trotz dieser starken Zahlen ist der Aktienkurs in den letzten zwölf Monaten um fast 40 % auf aktuell nur noch 41,45 Euro abgerutscht (Stand 24.08.2022). Legt man sich die Aktie jetzt ins Depot, zahlt man also nur etwa das 7-Fache des letzten Jahresgewinns.

Noch dazu schüttet BASF mehr als die Hälfte des Gewinns als Dividende an seine Aktionäre aus. In diesem Jahr wurden 3,40 Euro je Aktie ausgezahlt. Allein die Dividende bringt also schon eine Rendite von 8,2 %!

Auch das Management scheint zudem davon überzeugt zu sein, dass die Aktie spottbillig ist, und hat deshalb Anfang des Jahres ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 3 Mrd. Euro gestartet. Zum Vergleich: Der gesamte Konzern wird an der Börse nur mit 37 Mrd. Euro bewertet. Bis Ende des nächsten Jahres könnten also etwa 8 % der Aktien vom Markt verschwinden, wenn der Kurs so niedrig bleibt.

Aber was letztendlich zählt, sind die zukünftigen Gewinne. Und hier wird es bei BASF besonders schwierig.

… kann die Börse aber nicht überzeugen

Denn in den Jahren vor der Pandemie sind Umsatz und Gewinn von Jahr zu Jahr gesunken. Erst im letzten Jahr kam dann auf einen Schlag die kräftige Erholung. Und auf einmal hat BASF eines der besten Ergebnisse seiner Geschichte aus dem Hut gezaubert. Kann man jetzt also davon ausgehen, dass die Probleme überwunden sind und BASF wieder nachhaltig und profitabel wächst?

Schaut man sich die Prognose für das Gesamtjahr an, sieht man, dass es wohl nicht ewig weiter raufgehen wird. Tatsächlich geht BASF von einem Gewinnrückgang in diesem Jahr aus. Um das untere Ende seiner Prognose für den Gewinn zu erreichen, müsste BASF in der zweiten Jahreshälfte sogar nur die Hälfte des letzten Quartalsgewinns erzielen. Ein deutlicher Gewinneinbruch in den nächsten Monaten wird offenbar keineswegs ausgeschlossen.

Vielleicht kann BASF mit dem nächsten Quartalsbericht für etwas Optimismus sorgen. Denn in den letzten Quartalen waren die Zahlen häufig deutlich besser als erwartet und gleichzeitig wurde die Prognose regelmäßig angehoben. Es ist also gut möglich, dass die Prognose extrem konservativ ist. Sollte BASF nun doch bessere Zahlen erwarten und vielleicht sogar auch noch eine starke Prognose für das kommende Jahr veröffentlichen, könnte das der Aktie wieder Schwung verleihen. Ob die Aktie also wirklich ein Schnäppchen ist, könnte sich schon bald zeigen. Zumindest scheint die Aktie aber auch nicht viel zu teuer zu sein. Denn selbst wenn sich der Gewinn halbieren würde, läge das KGV noch auf moderatem Niveau.

Der Artikel BASF-Aktie: Spottbillig oder viel zu teuer? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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