Siemens Energy liefert Elektrolyseur

Wasserstoff in Bayern: Siemens macht ernst

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: petrmalinak/Shutterstock.com

Siemens will Wasserstoff produzieren, sogar grün soll er sein. Das ehrgeizige Ziel: Die Energiewende voranbringen und den CO2-Ausstoß minimieren. Diesem Ziel ist das Dax-Unternehmen nun einen Schritt nähergekommen: im bayerischen Wunsiedel nimmt eine neue Anlage den Betrieb auf.

Die Herstellung von Wasserstoff ist sehr energieintensiv. Da Wasserstoff auf der Erde nicht in reiner Form vorkommt, muss er gewonnen werden. Dazu wird Wasser unter Strom gesetzt und so in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. Für diese sogenannte Elektroylse werden keine Chemikalien benötigt.

Damit der Wasserstoff auch wirklich grün ist, soll der Strom in Wunsiedel mit Wind- und Solarstrom erzeugt werden. Insgesamt sollen 1350 Tonnen Wasserstoff pro Jahr hergestellt werden. Wasserstoff ist ein geruchsloses, ungiftiges und CO2-freies Gas, das Erdgas ersetzen soll. Laut Angaben der Betreiber sollen so jedes Jahr 13.500 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Wärme, die bei dem Prozess entsteht, soll in das Netz eingespeist werden. Auf lange Sicht soll in Wunsiedel auch eine Wasserstoff-Tankstelle errichtet werden.

Der Elektrolyseur stammt von Siemens Energy, die Anlage jedoch soll von „Smart Infrastructure“, einem Geschäftsbereich der Siemens AG, geleitet und verantwortet werden. Geplant ist zudem ein intelligent überwachtes und gesteuertes Energienetz.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder freut sich über die Inbetriebnahme der Anlage. Sie leiste „Pionierarbeit für Deutschland und Europa“. In Sachen Wasserstoff passiert in Bayern in der Tat Großes: Erst vor Kurzem hat BMW mit der Produktion von Wasserstoff-Autos begonnen. Diese sollen jedoch (noch) nicht in den freien Verkauf kommen.

Geplant sind erst einmal 100 Wasserstoff-Autos, die anschließend im Verkehr getestet werden sollen. So will BMW Erfahrungen sammeln, bevor sie serienmäßig produziert werden. Das kann zwar noch dauern, aber der Weg ist klar: Wasserstoff soll in der Zukunft eine wichtigere Rolle übernehmen.

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