Geldentwertung nimmt zu

Inflation in Deutschland bei 10 Prozent

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: lunopark/Shutterstock.com

Das letzte Mal war die Inflation in Deutschland 1951 zweistellig. Selbst in den 70er-Jahren, dem Jahrzehnt der Stagflation, blieb sie immer einstellig.

Nun wurde dieser Stabilitätsfaktor gerissen: Im September stieg die Inflation auf Jahressicht um 10 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute mitteilte. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 1,9 Prozent. Damit wurden alle Befürchtungen von Experten bestätigt. Im August lag sie bei 7,9 Prozent.

Die Entlastung des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts sind verpufft. Die hohen Kosten für Energie und Lebensmittel sind die größten Preistreiber. Die Kosten für Energie stiegen im Schnitt um 43,9 Prozent und und Nahrungsmittel um 18,7 Prozent.

Um dem steilen Anstieg Herr zu werden hat die Bundesregierung einen Abwehrschirm von 200 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Wie er genau aussieht ist noch nicht bekannt. Er soll Verbraucher und Unternehmen etwas vor der hohen Inflation schützen.Ein Maßnahme dabei ist der Gaspreisdeckel. Insgesamt soll der Abwehrschirm dazu führen die Inflation etwas im Zaun zu halten.

Die Bundesregierung rechnet mit einer Inflationsrate von 8,0 Prozent im laufenden Jahr und von 7,0 Prozent im kommenden Jahr. Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten von 10 Prozent und mehr Anfang der 1950er Jahre gemessen, allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.  

(mit Material von dpa-AFX)

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