dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 17.10.2022 - 15.15 Uhr

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ROUNDUP: Dräger streicht wegen Lieferketten-Problemen Prognose

LÜBECK - Anhaltende Probleme in der Lieferkette und hohe Kosten für die Beschaffung von Materialien machen dem Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk schwer zu schaffen. Nach einem schwachen Quartal zog der Vorstand seine Ziele für 2022 zurück. Am Aktienmarkt kommt dies nicht gut an. Die im SDax notierte Vorzugsaktie verlor im frühen Montagshandel deutlich an Wert.

Bank of America verdient trotz Gewinnrückgang besser als gedacht - Aktie legt zu

CHARLOTTE - Die verschlechterte Wirtschaftslage hat bei der Bank of America im dritten Quartal weniger am Gewinn gezehrt als erwartet. Wegen Rückstellungen von knapp 900 Millionen US-Dollar für drohende Kreditausfälle sank der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar (7,3 Mrd Euro), wie das Geldhaus am Montag in Charlotte (US-Bundesstaat North Carolina) mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte die Bank noch von der Auflösung von Rückstellungen für gefährdete Kredite profitiert. Analysten hatten diesmal im Schnitt mit einem stärkeren Gewinnrückgang gerechnet. Im vorbörslichen US-Handel legte die Aktie der Bank of America um fast drei Prozent zu.

Kreise: Investmentbank-Chef der Credit Suisse vor Abgang

ZÜRICH - Der Chef der Credit-Suisse-Investmentbank, Christian Meissner, wird das Geldhaus Insidern zufolge in den kommenden Wochen verlassen. Der Abgang erfolge im Zuge eines umfassenden Umbaus der möglicherweise zum Verkauf stehenden Einheit, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Sein Abgang solle im Zuge des für 27. Oktober angekündigten Strategie-Updates der angeschlagenen Großbank bekannt gegeben werden. Ende Juli hatte es seitens der Credit Suisse noch geheißen, dass Meissner die Transformation der Sparte mitgestalten wolle. Nun prüft er Bloomberg zufolge andere Möglichkeiten wie die Gründung einer eigenen Beratungsfirma oder den Wechsel zur Konkurrenz.

BP übernimmt US-Biogas-Hersteller Archaea Energy für Milliardensumme

HOUSTON - Der britische Öl- und Gaskonzern BP will bis Ende des Jahres den US-Biogas-Hersteller Archaea Energy für rund 4,1 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden übernehmen. Das Management von Archaea Energy rund um Vorstandschef Nick Storck stimmt dem umgerechnet 4,2 Milliarden Euro schweren Deal zu, für den BP rund 26 US-Dollar in bar pro Aktie zahlt, wie das US-Unternehmen am Montag in Houston mitteilte. Die Archaea-Aktie schnellte im vorbörslichen US-Handel um gut die Hälfte auf 25,75 Dollar nach oben. BP-Papiere gaben in London leicht nach.

EU-Staaten: Fluggesellschaften müssen Landerechte stärker nutzen

BRÜSSEL - Fluggesellschaften müssen ihre Start- und Landerechte in der EU wieder stärker nutzen, um diese nicht zu verlieren. Die Mitgliedstaaten einigten sich am Montag darauf, dass nach coronabedingten Ausnahmen für die Wintersaison wieder nahezu die Standardnutzung der sogenannten Slots gelten soll. In der vergangenen Woche hatten sich bereits die ständigen Vertreter der EU-Länder auf Botschafterebene darauf geeinigt. Nun gaben ihre Chefs formell grünes Licht.

ROUNDUP/240 Flugausfälle: Pilotenstreik setzt Eurowings unter Druck

KÖLN - Im Arbeitskampf bei der Fluggesellschaft Eurowings hat die Pilotengewerkschaft Cockpit ihre Gangart verschärft und am Montag einen dreitägigen Streik begonnen. Nach Angaben der Lufthansa -Tochter fielen zum Wochenauftakt 240 von 488 Flügen aus. Finanzchef Kai Duve machte seinem Ärger am Köln/Bonner Flughafen Luft und warf der Gewerkschaft vor, "Maß und Mitte" verloren zu haben. Eurowings sei mit einem unlängst vorgelegten Angebot an der Grenze des wirtschaftlich Machbaren angekommen. Jeder Streiktag koste die Firma einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Das gefährde Arbeitsplätze.

ROUNDUP: Vodafone und Altice wollen milliardenschweren Glasfaser-Ausbau angehen

DÜSSELDORF - Der Telekommunikationskonzern Vodafone traut sich deutlich später als seine Konkurrenz an den Glasfaser-Ausbau in Deutschland. Gemeinsam mit der Luxemburger Finanzholding Altice wollen die Briten ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, hieß es in einer Vodafone-Mitteilung am Montag. Innerhalb von sechs Jahren sollen bis zu sieben Milliarden Euro investiert werden. Der Großteil des Vorhabens soll durch Schulden finanziert werden. Mit der Initiative sollen dann sieben Millionen Haushalte Anschluss an Glasfaserverbindungen bis in die Wohnung erhalten. Zum Wochenauftakt legte die Vodafone-Aktie nur minimal zu.

Credit Suisse schließt in USA Altlastenfall aus der Finanzkrise ab

ZÜRICH - Die Credit Suisse baut in den USA weitere Altlasten ab. Sie hat mit der Staatsanwaltschaft des Bundesstaats New Jersey (NJAG) einen Vergleich im Zusammenhang mit verbrieften Wohnbauhypotheken (Residential Mortgage Backed Securities, RMBS) erzielt, wie es in einer Mitteilung vom Montag hieß. Es gehe um Transaktionen, welche bereits vor der Finanzkrise abgeschlossen worden seien. Im Rahmen des Vergleichs zahlt die Konkurrentin der UBS einmalig 495 Millionen US-Dollar (509 Mio Euro). Die Zahlung sei vollumfänglich durch Rückstellungen gedeckt. Die Aktien legten zum Handelsstart zu.

Immobilienflaute belastet Finanzdienstleister Hypoport deutlich

BERLIN - Die im Zuge gestiegener Zinsen und Wirtschaftsrisiken gesunkene Immobiliennachfrage führt beim Finanzdienstleister Hypoport zu Geschäftseinbußen. Nach Zuwächsen im ersten Halbjahr zeigen die operativen Kennzahlen in den Finanzierungs-Geschäftsmodellen im dritten Quartal einen deutlichen Rückgang, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Das Transaktionsvolumen auf Hypoports Kreditplattform Europace fiel im dritten Quartal um fast ein Fünftel auf 20 Milliarden Euro. Erst im September hatte das im SDax notierte Unternehmen die Jahresziele kassieren müssen. Der Kurs war daraufhin weiter eingebrochen. Im bisherigen Jahresverlauf sind die Aktien mit einem Minus von gut 83 Prozent das zweitschwächste Papier im Nebenwerteindex.

Regulierer: Keine Chancen für eine Fusion von RTL und ProSiebenSat.1

MÜNCHEN - Die bayerische Medienregulierung hält Spekulationen über eine mögliche Fusion der privaten TV-Gruppen RTL und ProSiebenSat.1 in Deutschland für unrealistisch. Der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Thorsten Schmiege, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Dass RTL und ProSiebenSat.1 fusionieren, das ist schon rechtlich mit Blick auf die Medienkonzentration undenkbar. Es wäre wahrscheinlich auch wettbewerbsrechtlich - Stichwort Bundeskartellamt - nicht möglich."

ROUNDUP: K+S richtet Werk Werra neu aus - BUND kritisiert Ankündigungen

KASSEL/HERINGEN/UNTERBREIZBACH - Mit Investitionen in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe will der Dünger- und Salzkonzern K+S sein wichtigstes Kali-Werk mit Standorten in Hessen und Thüringen neu ausrichten. Dafür sollen die beiden Fabriken Wintershall im hessischen Heringen sowie Unterbreizbach in Thüringen umgestellt werden auf ein trockenes Aufbereitungsverfahren, wie das Unternehmen am Montag bekanntgab. Ein neues Abbauverfahren soll zudem eine höhere Ausbeute und Platz für die Einlagerung von Rückständen unter Tage verschaffen. "Wir eröffnen unserem Verbundwerk Werra eine langfristige Zukunftsperspektive bis zum Jahr 2060 und stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Werkes", erklärte K+S-Vorstandschef Burkhard Lohr.

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