Bitcoin: Absturz wird immer größer - Binance erklärt Übernahme der Kryptobörse FTX für gescheitert

Egal wo Anleger hinblicken, bei den Kryptowährung herrscht panische Stimmung. Die Verluste bei den verschiedenen digitalen Währungen sind fast überall zweistellig. Das Drama um die angeschlagene Kryptobörse FTX.com hat noch einmal eine Wendung genommen. Eigentlich wollte Konkurrent Binance den Konkurrenten übernehmen. Dass Thema scheint allerdings jetzt vom Tisch zu sein.

Absage über Twitter
Als Ergebnis unserer Due-Diligence-Prüfung durch das Unternehmen sowie der neuesten Nachrichten über missbräuchlich behandelte Kundengelder und mutmaßliche Ermittlungen der US-Behörde haben wir entschieden, dass wir die potenzielle Übernahme von FTX.com nicht weiterverfolgen werden.
Übernahme damit vom Tisch
Ursprünglich hatten beide Parteien Dienstag verkündet, dass Binance den größten Teil des Geschäfts von FTX übernehmen wolle. Allerdings handelte es sich zunächst nur um eine unverbindliche Absichtserklärung, wie Binance-Chef Changpeng Zhao umgehend betonte. Nach Beginn der Buchprüfung nimmt Binance jetzt wieder rasch Abstand von seinem Übernahmeplan. Der Vorstandsvorsitzende Changpeng Zhao spielt bei dem Drama um FTV.com keine sehr glückliche Rolle. Sonntag hatte er selbst mit einem Tweet Zweifel an den Geldreserven von FTX verstärkt und die Kundenflucht dort befeuert.
Aus Partnern wurden Konkurrenten
Zhao und FTX-Chef Sam Bankman-Fried waren als Pioniere der Branche und Partner einst eng verbunden, entwickelten sich mit ihren Kryptobörsen dann aber zu Erzrivalen und überwarfen sich zuletzt wegen Regulierungsfragen. So schwang sich Bankman-Fried immer mehr zum Sprachrohr der Krypto-Szene auf und versuchte, Lobby-Einfluss bei Politik und Aufsehern zu nehmen, was Zhao nicht gefiel.
Bankman-Fried steht nun vor den Trümmern seines FTX-Konzerns. Der 30-Jährige galt vor wenigen Monaten noch als milliardenschwerer Hoffnungsträger der Kryptobranche, der finanzschwachen Firmen unter die Arme greift.
Wie es für die Kunden von FTX jetzt weitergeht, ist unklar. Bankman-Fried versicherte am Dienstag, dass alle Einlagen geschützt seien und voll ausgezahlt würden. Doch das scheint zunehmend ungewiss. Bankman-Fried hatte bis zur Eskalation der Lage auch noch behauptet, dass es keinen Grund zur Sorge gebe und Gerüchte über eine Geldnot als falsch zurückgewiesen. Unterdessen erschüttert die Schieflage der Handelsplattform den Kryptomarkt.
Krypto-Aktien leiden ebenfalls
Obwohl Coinbase bei dem ganzen Drama um FTX wohl glimpflich davonkommt, geht der Absturz der Kryptowährung nicht spurlos an der Handelsplattform vorbei. Die Aktie ist im regulären Handel um fast 10 Prozent eingebrochen.
MicroStrategy leidet ebenfalls enorm
Die Aktie des Softwareherstellers kommt ebenfalls kräftig unter die Räder. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Michael Saylor hat Bitcoin als Vermögenswert im Konzern aufgebaut und in der Vergangenheit immer wieder neue Kredite aufgenommen, um den Bestand an der Kryptowährung auszubauen. Fast 16 Prozent verliert die Aktie heute und kommt damit auf ein Minus von 62 Prozent seit Jahresanfang.
Gute Zahlen treten bei Block in den Hintergrund
Erst in der vergangenen Woche war die Aktie von Block nach guten Zahlen für das dritte Quartal wieder etwas angesprungen. Die gute Stimmung ist allerdings jetzt wieder dahin. Da über die Cash App von Block auch Bitcoin gehandelt werden kann, verliert das Paiper fast 8 Prozent.
Robinhood auch unter der Verlierern
Mitte Mai diesen Jahres hatte Sam Bankman-Fried, Gründer und Geschäftsführervon FTX für 648 Millionen Dollar 7,6 Prozent an Robinhood erworben. Seit diesem Zeitpunkt hatten die Anleger auf eine komplette Übernahme spekuliert, obwohl Bankman-Fried dies schon mehrfach verneint hatte. Mit der Schieflage von FTX.com dürfte sich dieses Thema wohl endgültig erledigt haben. Fraglich ist zudem, ob der FTX-Gründer die Anteile noch hat.
Aktien erst einmal meiden
Solange das Drama um FTX noch andauert, sollten Anleger die genannten Aktien erst einmal meiden. Wenn sich der Rauch allerdings legt, dann sollte unserer Meinung nach Block ganz oben auf der Watchlist der Anleger stehen.