Bund will bis 2032 intelligente Stromzähler in allen Haushalten

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(Behebt Tippfehler in Bullet-Points)

Berlin (Reuters) - Das Wirtschaftsministerium will den Einbau intelligenter Stromzähler (Smart-Meter) beschleunigen und in zehn Jahren in allen Haushalten zum Standard machen.

"Der Smart-Meter-Rollout hat bislang noch nicht das für die Energiewende erforderliche Tempo erreicht", heißt es in einem Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums, der der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag vorlag. Um den Einbau durch die Versorger voranzutreiben, sollen bürokratische Hürden fallen und die Kosten gedeckelt werden. Haushalte sollen wie für einfache digitale Zähler 20 Euro im Jahr zahlen, die Netzbetreiber müssen sich beteiligen. Zugleich müssen ab 2026 alle Versorger ihren Kunden flexible Stromtarife anbieten. Das heißt, zu bestimmten Zeiten - etwa nachts - ist der Strom billiger, zu anderen Zeiten teurer. Voraussetzung dafür wiederum sind die intelligenten Zähler, die so auch zum Stromsparen anreizen.

Bisher sei der Einbau in Haushalten und Gewerbe unter anderem an rechtlichen Bedenken sowie an nicht verfügbaren Zähler-Systemen gescheitert. Zum einen gebe es jetzt neue Technik, zum anderen sollten mit dem Gesetz rechtliche Hürden beseitigt und Hersteller leichter auf den Markt kommen, schreiben die Autoren des Ministeriums.

Wegen der Gefahr von Cyber-Angriffen auf die Zähler und damit indirekt auf das Netz hatte es Auflagen gegeben, die den Ausbau bremsten. Angesichts neuer Systeme seien diese nicht mehr nötig, heißt es im Gesetzentwurf. Er sieht zudem für die Betreiber der Messstellen Quoten nach Jahreszahlen vor, bis wann seine Kunden mit den Zählern ausgestattet sein sollen. Die Zähler sollen so bis spätestens 2032 flächendeckend im Einsatz sein. Ausgetauscht werden sie meist nach Ablauf der Eichfrist.

HAUSHALTE SOLLEN SPAREN KÖNNEN

Die Bürger würden unterm Strich mit den Smart-Metern Geld sparen, heißt es im Entwurf weiter. Die auf 20 Euro begrenzten Kosten rechneten sich: "Dem steht ein durch die Novelle erheblich erhöhtes zusätzliches Erlöspotenzial durch intelligente Messsysteme gegenüber." Die Zähler zeigen den Verbrauch viertelstündlich an. Sie machen es so möglich, Stromfresser zu identifizieren. Flexible Stromtarife können zudem mit diesen Zählern ausgenutzt werden, da mit ihnen etwa Ladepunkte für E-Autos oder Wärmepumpen zu Zeiten günstigen Stroms angesteuert werden können.

Das Ministerium erwartet sich von den Zählern sowie den flexiblen Tarifen, dass das Stromnetz besser überwacht, gesteuert und stabilisiert werden kann. Auf diese Weise kann etwa die stark schwankende Produktion von erneuerbaren Energien effizienter zum Einsatz kommen.

(Bericht von: Markus Wacket, Christian Krämer; redigiert von Kerstin Dörr; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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