HelloFresh Short: 85 Prozent Chance!
Das Geschäftsmodell des Kochboxenversenders hat sich trotz Inflation und Konsumschwäche als resilient erwiesen. Durch die Expansion in den US-Markt legte der Umsatz im dritten Quartal 2022 um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu. Der Quartalsumsatz kletterte auf 1,86 Milliarden Euro. Für das Jahr 2022 erwartet der CEO ein Umsatzwachstum zwischen 18 und 23 Prozent. Die gestiegenen Kosten und die hohen Marketingausgaben drückten das EBITDA von 79,8 auf 71,8 Millionen Euro. Dabei liegt die EBITDA-Marge bei nur noch 3,9 Prozent. Die HelloFresh-Aktie galt lange als einer der Gewinner der Pandemie. Weil die Menschen durch Homeoffice und zeitweise geschlossene Restaurants gezwungen waren, mehr zu Hause zu kochen. Das Geschäftsmodell, Kochboxen im Abo zu verkaufen, gilt als schwierig. Die Kunden sind schnell genervt von den aufwendig zu kochenden Gerichten. Die Quote der Kündiger schwebt deswegen wie eine Bedrohung über dem Geschäftsmodell.
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Ende November 2021 begann der Abstieg des Aktienkurses von HelloFresh. Ausgehend vom All Time High bei 97,50 Euro sank der Aktienkurs auf das partielle Tief bei 19,94 Euro am 21. Oktober 2022. In der Spitze misst dieser Abschwung 80 Prozent. Im Vergleich zum Markt versäumte die Aktie auch einen signifikanten Anstieg im Oktober und November 2022. Trotzdem führte der sanfte Anstieg im November 2022 zum Bruch des knapp ein Jahr andauernden Abwärtstrends. Die Unterstützung bei 20,06 Euro wurde über die Zeitspanne von einem Monat getestet, aber nicht signifikant unterschritten. Im Gegensatz zur Benchmark bildete der Kurs von HelloFresh nur eine Seitwärtsrange, die aktuell noch intakt erscheint. Die knappe EBITDA-Marge bei bloß noch 3,9 Prozent kann aber auch dazu führen, dass die hochgesteckten Gewinnziele nicht erreicht werden und sich der gestiegene Umsatz nicht beim Gewinn pro Aktie niederschlägt. Bis in das Jahr 2024 ist ein Gewinnwachstum von 115 Prozent bereits eingepreist. Dies führt zu einem erwarteten KGV von 12.
Fazit
Aktuell notiert die Aktie von HelloFresh wieder auf dem Stand von vor der Pandemie. Die Konsumenten sind nicht mehr gezwungen - aufgrund geschlossener Restaurants - zu Hause zu kochen. Das Geschäftsmodell ist fragiler als erwünscht, nachdem einige Kunden nach der ersten Probe vom Kochboxenlieferant wieder Abstand nehmen.
Mit einem Open End Turbo Short (WKN KG7NB0) könnten risikofreudige Anleger, die einen fallenden Kurs der HelloFresh-Aktie in den nächsten Wochen erwarten, überproportional von einem Hebel in Höhe von 2,80 profitieren. Das Ziel sei bei 16,33 Euro angenommen (1,46 Euro beim Derivat). Der Abstand zur Knock-Out-Barriere beträgt 33 Prozent. Der Einstieg in diese spekulative Position bietet sich dabei stets unter der Beachtung eines risikobegrenzenden Stoppkurses an.
Dieser könnte beim Basiswert bei 28,22 Euro platziert werden. Im Open End Turbo Short ergibt sich daraus ein Stoppkurs bei 0,27 Euro. Für diese spekulative Idee beträgt das Chance-Risiko-Verhältnis dann 1,3 zu 1.
Strategie für fallende Kurse | ![]() |
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WKN: | KG7NB0 | Typ: | Open End Turbo Short | |
akt. Kurs: | 0,77 – 0,79 Euro | Emittent: | Citigroup | |
Basispreis: | 30,85 Euro | Basiswert: | HelloFresh SE | |
KO-Schwelle: | 30,85 Euro | akt. Kurs Basiswert: | 23,22 Euro | |
Laufzeit: | Open End | Kursziel: | 1,46 Euro | |
Hebel: | 2,80 | Kurschance: | + 85 Prozent | |
Quelle: Citigroup |